Fachbuch aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Theologie - Praktische Theologie, Note: keine, , Veranstaltung: Evangelische Theologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Dieses Buch stellt die Frage nach der Möglichkeit einer belastbaren Hoffnung, in der menschliches Leben sich angesichts seiner Endlichkeit, Brüchigkeit und Fragmentarität geborgen und aufgehoben finden kann, auch und gerade an seinen Grenzen. Der Autor versucht im Rahmen einer transtheistischen Rekonstruktion auch dieses Kernstücks christlicher Glaubenslehre eine Antwort auf die Frage, „was“ vom christlichen Osterglauben „bleibt“, wenn man ihn nicht mehr „buchstäblich“ supranaturalistisch verstehen kann, aber dennoch den starken Trost und die unendliche Lebensbejahung, die er über die Jahrhunderte vermittelt hat, und auch heute noch vermitteln kann, auch nachtheistisch bekräftigen möchte. Ein heute plausibles Neuverständnis der Osterhoffnung muss dabei, so der Autor, auch den Erkenntnissen der modernen Neurobiologie und Hirnforschung Rechnung tragen, nach denen "Geist" und "Seele" keine platonisch-cartesianischen "Substanzen" sind, sondern aus den menschlichen Gehirnfunktionen emergente Prozesse, die nach dem Tod des Gehirns nicht selbstständig weiterbestehen (oder irgendwie unabhängig von ihm "neu geschaffen" werden) können. Zur inhaltlichen Entfaltung seiner Rekonstruktion einer nachtheistischen Lehre vom "Ewigen Leben" rezipiert der Autor außer älteren Impulsen von von Karl Barth, Eberhard Jüngel und Dorothee Sölle v.a. die aktuellen, aus seiner Sicht weiterführenden Beiträge von Mark Johnston, Hans-Peter Dürr, Raimon Panikkar und Karl Peters, und entwickelt auf dieser Grundlage eine "theopoetische" Deutung des Auferstehungsglaubens und der österlichenen "Hoffnungsbilder" der Bibel als metaphorisch-poetischer Einkleidungen des Gedankens einer Einbettung menschlichen Lebens in eine umfassenden Gesamtwirklichkeit, und als einer damit verbundenen Sinn- und Wertaussage über das menschliche Leben über den Tod hinaus, eines Grundvertrauens in die Güte des Daseins, das durch Tod und Verfall zwar angefochten ist, aber in glaubender Weltdeutung als „Trotzdem“ der Lebensbejahung, als immer wieder erneuertes Wagnis von Glauben, Hoffnung und Liebe trotz alledem, stets neu gesucht und gefunden wird. Die Hoffnung auf das „ewige Leben“, so der Autor, wäre dann nicht mehr zu verstehen als die Hoffnung auf eine irgendwie geartete quantitative Verlängerung des Lebens in einer „jenseitigen“ Welt oder Dimension, sondern als die Hoffnung auf seine qualitative Vertiefung und Entgrenzung „jetzt und hier“, die auch angesichts der Todesgrenze Gültigkeit behält.