Ein gehaltvoller Impulsgeber
Das humorvoll verfasste und zur Selbstreflektion einladende Buch mit dem Titel „Was wir wirklich brauchen“ wartete nun mehrere Abende auf meinem Nachttisch, um mir abends vor dem Zubettgehen jeweils ein neues unterhaltsames Kapitel zu offenbaren. Erleichtert stellte
ich schon nach kurzer Lesedauer fest, dass es sich nicht um einen weiteren überflüssigen…mehrEin gehaltvoller Impulsgeber
Das humorvoll verfasste und zur Selbstreflektion einladende Buch mit dem Titel „Was wir wirklich brauchen“ wartete nun mehrere Abende auf meinem Nachttisch, um mir abends vor dem Zubettgehen jeweils ein neues unterhaltsames Kapitel zu offenbaren. Erleichtert stellte ich schon nach kurzer Lesedauer fest, dass es sich nicht um einen weiteren überflüssigen Selbsthilferatgeber handelt, der Pauschalstrategien vorstellt, die zur Glückseligkeit führen sollen. Von diesen gibt es leider mittlerweile genügend auf dem Buchmarkt. Der Autor, Dr. Dieter Adler, ist Psychoanalytiker und seine schriftliche Vorgehensweise ähnelt der Strategie, die er innerhalb seiner Therapiesitzungen bevorzugt: LeserInnen werden dazu angeregt, sich mit der eigenen Lebensrealität intensiver auseinanderzusetzen und dazu motiviert selbst herauszufinden, wie sie Zufriedenheit definieren und letztendlich erlangen können. Auch die kritische Überprüfung gesellschaftlich vermittelter Wertvorstellungen wird angeregt. Besonders interessant waren für mich die Darstellungen, wie das soziale Miteinander in anderen Kulturen aufgebaut ist und welche Auswirkungen diese Strukturen auf Bindungsverhalten und Besitzdenken der Gemeinschaftsmitglieder haben. Über die Ethnopsychoanalyse und ihren Forschungsansatz hätte ich tatsächlich gerne noch mehr gelesen und erfahren.
Langsam und besinnlich verspeist, quasi Kapitelhappen für Kapitelhappen, beinhaltet dieses gehaltvolle Buch nützliche Denkanstöße und kann ein guter Impulsgeber sein, der zum Nachdenken anregt. Deshalb empfehle ich "Was wir wirklich brauchen" allen LeserInnen, die keine Pauschalantwort auf die Titelfrage erwarten, sondern sich selbst auf die individuelle Suche nach den Faktoren begeben möchten, welche die eigene Lebensqualität positiv beeinflussen.