Viele haben sich sicherlich schon einmal gefragt, wie es ist, eine Schule der Oberschicht zu besuchen. Man hört Geschichten über wohlhabende Jugendliche, die von ihren Eltern so sehr verwöhnt werden, dass sie tun und lassen können, was sie wollen, ohne dass ihnen jemand Einhalt gebietet.
Es ist
jedoch wichtig zu bedenken, dass jede Person, unabhängig von ihrem sozialen Status, ihre eigene…mehrViele haben sich sicherlich schon einmal gefragt, wie es ist, eine Schule der Oberschicht zu besuchen. Man hört Geschichten über wohlhabende Jugendliche, die von ihren Eltern so sehr verwöhnt werden, dass sie tun und lassen können, was sie wollen, ohne dass ihnen jemand Einhalt gebietet.
Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass jede Person, unabhängig von ihrem sozialen Status, ihre eigene Geschichte zu erzählen hat. Der Roman wird aus der Sicht beider Hauptpersonen, also Peyton Torres und Charles McCoy, erzählt. Ich finde das immer wieder gut, weil man als Leser die Perspektiven der wichtigsten Personen erhält und keine Inhaltslücken entstehen. Man ist in einigen Dingen gedanklich weiter als die Charaktere selbst. Die Leser fühlen sich mehr mit der Geschichte verbunden und setzen sich intensiver damit auseinander. Als ich die Beschreibung und das Buchcover, das übrigens sehr schön gestaltet ist, zum ersten Mal gelesen bzw. gesehen habe, dachte ich mir: „Schön, noch eine Arm-gegen-Reich-Geschichte“, denn seien wir ehrlich, es gibt viele Geschichten dazu. Ich dachte auch, dass die Geschichte wie alle anderen sein wird. Natürlich dürfen in dieser Geschichte die üblichen Charakteristika nicht fehlen: wohlhabender, nachgiebiger Junge trifft auf hart arbeitendes, intelligentes Mädchen aus einfachen Verhältnissen, begleitet von widerstrebenden Eltern und ablehnenden Mitschülern. Es gibt jedoch auch Inhalte in der Geschichte, die man nicht oft in solchen Erzählungen findet: dass die Bürgermeisterin eigentlich gar nicht unglücklich mit der Beziehung war und sie es am Ende sogar richtig gefeiert hat. Der Vater war eher dagegen. Außerdem waren die Mutter und der Vater von Peyton sowie all ihre Freunde nicht so glücklich über die Beziehung, wie man vielleicht denken würde, denn sie mögen Eastside eigentlich auch gar nicht, weswegen Peyton niemandem erzählt hat, dass es sich eigentlich um eine Fake-Beziehung handelt. Ich vergebe der Geschichte 4 Sterne, weil, obwohl ich die ganze Romanze zwischen Peyton und Charles wirklich genossen habe und man die Entwicklung von nicht einmal Freunde zu Zuneigung gesehen hat, mir am Ende dennoch mehr Drama gefehlt hat und sich das Ende an sich nicht wie ein Abschluss angefühlt hat. Am Ende hat nur Peyton aus der Westside das Geheimnis von Charles herausgefunden, obwohl es eigentlich die ganze Stadt betroffen hat. Peyton hat sogar all die Bilder von der Verwüstung gesehen und es wirklich niemandem erzählt, nicht einmal ihrer Mutter, die als Feuerwehrhauptfrau zuständig ist. Hätte es die ganze Westside herausgefunden, dann wäre natürlich die Amtszeit der Bürgermeisterin in Gefahr gewesen, aber man hätte irgendetwas einbauen können, wie Charles und seine Mutter die Situation für sich verbessern würden. Peyton hat ihm wirklich zwei Wochen lang die kalte Schulter gezeigt und das war's. Das Schockierendste daran ist, dass sie am Anfang nicht den richtigen Grund für den Beginn ihrer Fake-Beziehung kannte.
Das Ende des Buches hat mich am meisten enttäuscht. Wir haben nicht einmal einen Epilog bekommen. Klar, es ist eine Buchreihe, aber das nächste Buch handelt von anderen Charakteren, und wenn es nicht im gleichen Zeitraum wie das erste Buch spielt, dann werden wir nichts mehr von Peyton und Charles mitbekommen, was ich sehr schade finde. Ich hätte mir zumindest einen Blick in die Zukunft gewünscht, denn obwohl Peyton und Charles im Verlauf des Buches über ihre Zukunftswünsche reden, finde ich es trotzdem schöner, wenn man den Lesenden noch eine letzte Hommage an das Paar gibt.