Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,1, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Germanistisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Leser trägt einen hohen Anteil an der Bedeutungskonstitution von Texten. Dadurch, dass der direkten Kommunikation das Medium Text zwischengeschaltet ist, identifiziert sich der Leser mit Ideen und Handlungskonstruktionen, die der Autor über diesen transportiert. Nur, wenn ein solcher Prozess stattfindet, der Leser also Bezüge zu seiner aktuellen, individuellen und gesellschaftlichen Realität herstellt und diese dokumentiert, wird von produktiver Rezeption gesprochen. Als Analysegrundlage der vorliegenden Arbeit dienen verschiedene Ausdrucksformen der Identifikation des Lesers mit den Primärquellen, Das siebte Kreuz und Transit. Sekundärliteratur, Verfilmungen und auch ge- oder missglückte Theaterinszenierungen sind empirisch überprüfbar und bilden so in ihrer Vollständigkeit ein stabiles Gerüst, das Anna Seghers` Werkauszug in den Augen ihrer Leser spiegelt. Ausgehend von meinen eigenen Erfahrungen mit der Wirkung der Romane und einer großen Bewunderung für eine starke Frau, möchte ich wissen, inwieweit Anna Seghers` Exilromane Einfluss auf die Welten anderer üben. So kann die nachfolgenden Untersuchungen als eine Art Fortsetzung des Leseerlebnisses verstanden werden, habe ich doch zumindest die publizierte produktive Rezeption bezüglich der Exilromane gelesen und durfte so durch verschiedene Augen auf die Welt der Romane schauen, die dadurch weiter geworden ist. Welche Realwelten sind verändert worden, welche Aspekte werden wann und zu welchen Zweck besonders hervorgehoben? Auf diese und andere Fragen soll die Rezeptionsgeschichte von Das siebte Kreuz und Transit Antwort geben. Folgende Schwerpunkte sind, auch hinsichtlich ihrer Angemessenheit überprüft, gesetzt: Auf der Grundlage theoretischer Überlegungen, werden die Primärquellen in ihre Entstehungszeit eingegliedert, um auf dieser Grundlage den methodisch rezeptionsgeschichtlichen Teil zu begründen. Die komplementäre Rezeption in Ost- und Westdeutschland bildet dessen Kern und ist heute noch politisch aktuell. Den Medien: Schulbuch und Bibliothekbestand wird ein besonderer Platz eingeräumt werden, da hier der breite Zugang zum Rezipienten vorbestimmt ist. Durch die chronologische Vorgehensweise gelingt das Bild des Perspektivenwandels auf Zentralmotive der Romane.