Bern nach dem zweiten Weltkrieg, deutsche Kriegsflüchtlinge, Bauern im Emmental, bizarre und schräge Originale. Das Mädchen wächst privilegiert auf im Villenviertel. Mutter und Vater, beide gefühlskarg, sind psychoanalytisch geschulte Ärzte und vergöttern Sigmund Freud. Das hat weitreichende Folgen. Der Leser erlebt die turbulente geistige und erotische Entwicklung der jungen Frau, Siege und Niederlagen im Beruf und ihre Liebesbeziehungen. Sie kämpft als Psychotherapeutin gegen Elend und für ein besseres Los von Flüchtlingen, etwa in Ruanda und während der Balkankriege. Die Biografie illustriert ein faszinierendes Stück Zeitgeschichte. Offen, selbstkritisch und berührend. Das Buch wurde 2023 an der Universität Zürich mit dem zweiten Preis des Schweizer Autobiografie-Award ausgezeichnet.