Bachelorarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Soziologie - Politik, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,0, Universität Passau (Lehrstuhl für Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Was sind die neuesten Erkenntnisse in der Fluchtforschung zu Fluchterfahrungen von Frauen im Kontext geschlechterspezifischer Gewalt? Um diese Frage beantworten zu können, wird ein systematischer Literaturüberblick durchgeführt. Es werden Forschungsarbeiten herangezogen, welche sich mit den Dimensionen geschlechterspezifischer Gewalt von Frauen während und nach der Flucht auseinandersetzen. Hierfür werden hauptsächlich quantitative und qualitative Arbeiten verwendet, die sich mit Deutschland als Aufnahmeland und mit Fluchtbewegungen nach Deutschland beziehungsweise Europa beschäftigen. Sowohl die Flucht selbst als auch die Fluchtursachen und Bedingungen nach Aufnahme im Ankunftsland sind überaus belastende und traumatisierende Erfahrungen, die nicht selten mit Gewalterlebnissen in Verbindungen stehen. Rund 82,4 Millionen Menschen müssen derzeit aus ihrem Heimatland flüchten. Dabei sind fast die Hälfe davon Frauen und Mädchen. Auf der Suche nach Schutz begeben sich die Menschen in gefährliche Situationen. Dies kann besonders für Frauen gravierende Folgen haben. Sie sind sowohl vor als auch während ihrer Flucht geschlechterspezifischer Gewalt ausgesetzt, wodurch sie andere Fluchterfahrungen im Vergleich zu Männern machen. Auch in den Aufnahmeländern unterscheiden sich die Erfahrungen geflüchteter Frauen von denen männlicher Flüchtlinge. So weisen beispielsweise geflüchtete Frauen in Deutschland Unterschiede in ihrer Integration und sozialen Teilhabe auf und sind in Bereichen der Bildung oder am Arbeitsmarkt eingeschränkt. Dennoch wurden weibliche Fluchtphänomene lange Zeit aus der Flucht- und Flüchtlingsforschung ausgeklammert. Erst in den letzten Jahren hat sich die Forschung in Deutschland verstärkt mit dem Thema der Fluchtmigration auseinandergesetzt. Dabei rückten auch geflüchtete Frauen immer mehr in den wissenschaftlichen Fokus.