Bachelorarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Geschichte - Allgemeines, Note: Gut, Universität Wien (Institut für Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Ist der königliche Körper in seiner Idealgestalt zwingend männlich? Oder muss die Königin nur die männliche Gestalt verkörpern können so wie Elisabeth I., welche von sich behauptete den Körper einer Frau zu haben, aber das Herz und den Bauch eines Königs. Mit welchen Kontroversen der weiblichen Herrschaft im 16. Jahrhundert wurde man grundsätzlich konfrontiert, welche betrafen Elisabeth I. im Besonderen und wie reagierte sie darauf? Dieser Thematik wird in der Arbeit nachgegangen. Frauen als Fürstinnen oder Regentinnen waren im sechzehnten Jahrhundert nicht der Normalfall, sondern eher ein unüblicher Zustand. Die Problematik einer Frauenherrschaft in dieser Epoche wird vor allem in ihrer Komplexität durch die Wechselwirkungen diverser historischer Wirklichkeitsebenen gezeigt. Die Konzeption des Königtums beruhte auf einem patriarchalischem Machtkonstrukt. Der Historiker Ernst Kantorowicz stellte die These von den zwei Körpern des Königs auf, das heißt er geht von einem natürlichen und einem politischen Körper eines Königs aus. Auf den natürlichen Körper der Frau, also auf ihre Weiblichkeit, gab es stets diverse Projektionen. Und immer wieder wurde darauf verwiesen, dass eben diese Weiblichkeit die Politikfähigkeit des Körpers der Königin in die Schranken verweist und der politische Körper einer Frau der Nähe zu einem männlichen Körper bedarf. Dabei kreiste die Frage um die weibliche Regierungsfähigkeit nicht nur um eine hypothetische Frage, wie der misogyne Jean Bodin feststellte, denn Erbfolgeregelungen in den europäischen Monarchien, verdrängten zunehmend die Fürstenwahl. Die Gynäokratiedebatte wurde Bestandteil der frühneuzeitlichen Querelle des femmes und die Positionen der Frauenherrschaft viel diskutiert.
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