Josef Epp bietet dem Leser mit seinem Buch „Weichen stellen“ die Möglichkeit, über seine eigene Lebensgestaltung des Alters nachzudenken, sich auf diesen Lebensabschnitt vorzubereiten. Als Religionslehrer, Klinikseelsorger und verwaister Vater einer behinderten Tochter mit drei erwachsenen Kindern
hat er viele eigene Erfahrungen gesammelt und Sterbende sowie deren Angehörige begleitet und…mehrJosef Epp bietet dem Leser mit seinem Buch „Weichen stellen“ die Möglichkeit, über seine eigene Lebensgestaltung des Alters nachzudenken, sich auf diesen Lebensabschnitt vorzubereiten. Als Religionslehrer, Klinikseelsorger und verwaister Vater einer behinderten Tochter mit drei erwachsenen Kindern hat er viele eigene Erfahrungen gesammelt und Sterbende sowie deren Angehörige begleitet und berichtet von rfahrungen, Erkenntnissen und selbstverständlich auch von trostspendende Worten aus verschiedenen Evangelien.
Außerdem kommen in diesem Buch verschiedene Gesprächspartner Epps zu Wort: Sr. Pia und S. Clara, beide über 80 Jahre alt, leben im Konvent der Benediktinerinnen in Graubünden erzählen vom Umgang mit dem letzten Lebensabschnitt und dem Tod im Kloster St. Johann in Müstair. Prof. Dr. Cornel Sieber, u.a. Direktor des Instituts für Biomedizin des Alterns an der Universität Erlangen-Nürnberg und Dr. Wolfgang Pflederer, Internist und Kardiologe, ärztl. Direktor der TCM Klinik Illertissen berichten über medizinische Aspekte und Möglichkeiten der Vorsorge oder Alarmzeichen, auf die man achten und einen Arzt aufsuchen sollte. Konstantin Wecker spricht über Altern, Lebensphasen und den Tod. Zwischendurch werden Verse und Gedichte sowie Fotos eingestreut.
Deutlich wird, wie wichtig es ist, den Tod als zum Leben dazugehörend zu sehen und anzunehmen und sich schon bei Zeiten im Alltäglichen im Loslassen zu üben. Auch die Sicht des Alters an sich muß nicht traurig stimmen, wenn man das Alter als Lebensabschnitt ansieht, der ( im Idealfall) durchaus Stärken aufweist, u.a. dass man entschleunigter leben darf und Freiheiten gewonnen hat, sich nicht mehr an anderen messen muß, gleichzeitig aber über eine enorme Erfahrungskompetenz, Verständnis, Geduld und wachsende Weisheit verfügt – die Kräfte sind eben oft schon zu einem größeren aufgebraucht und manchmal geht dieses auch mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen einher. Man sollte einfach mit etwas mehr Vorausplanung und Vertrauen in diesen Lebensabschnitt treten. Mir hat der Vergleich mit den Jahresringen sehr gut gefallen ( S.148):
„Wenn die Jahresringe sich angesammelt haben und wir auf reiche Erfahrungen bauen können, ist es an der Zeit, sich auch mit dem letzten Ring zu befassen, den wir versuchen, ohne zu wissen, wie wir ihn vollbringen.“
Fazit: Ein Buch, das Anregungen gibt, über sein eigenes Altern nachzudenken und auch diesen Lebensabschnitt zu planen und zu gestalten.