»Weiter! Er musste weitergehen! So schwer wie heute war ihm das Laufen noch nie gefallen, obwohl er seine Füße gar nicht mehr spürte. Nur der Blick zwischen den Schneeflocken, das langsame Vorwärtskommen, bestätigte ihm, dass sie noch da sein mussten.«
Der neunjährige Erylan ist aus dem
Waisenhaus geflohen, in dem er nur schlecht behandelt wurde. Es ist bitterkalter Winter und der Kleine…mehr»Weiter! Er musste weitergehen! So schwer wie heute war ihm das Laufen noch nie gefallen, obwohl er seine Füße gar nicht mehr spürte. Nur der Blick zwischen den Schneeflocken, das langsame Vorwärtskommen, bestätigte ihm, dass sie noch da sein mussten.«
Der neunjährige Erylan ist aus dem Waisenhaus geflohen, in dem er nur schlecht behandelt wurde. Es ist bitterkalter Winter und der Kleine versucht, sich selbst durchzuschlagen. In einem leerstehenden Haus findet er eine Zuflucht und hängt seinen Erinnerungen nach, an seine verstorbene Mutter, den verschwundenen Vater und an das letzte gemeinsame Weihnachtsfest…
Eine sehr stimmungsvolle Kurzgeschichte ist das! Die Kälte und die Beschwernisse, denen der kleine Kerl ausgesetzt sind, werden so intensiv beschrieben, dass man richtig mitfühlt und mitleidet. Als erwachsener Leser ahnt man schon früh, worauf die Handlung hinauslaufen wird, Kinder werden sicherlich Spannung empfinden. Kleinen und großen Lesern wird klar, dass Weihnachten die Zeit der Wunder ist und dass man sich gestatten sollte, zu hoffen.
Schöne und treffende Illustrationen begleiten den Text. Sie sind ausschließlich schwarz-weiß, was mir persönlich sehr gut gefiel, Kindern würden die Zeichnungen vielleicht in bunt noch mehr zusagen.
Ich würde die Geschichte in erster Linie zum Vorlesen empfehlen. Vom Schwierigkeitsgrad her wäre der Text auch für selbstlesende Grundschüler geeignet, doch finden sich noch ein paar Fehler im Text und das ist meiner Meinung nach für junge Leser nicht förderlich. Darüber hinaus kann man die Geschichte natürlich auch ohne Kind lesen ;-)
Fazit: Eine stimmungsvolle Kurzgeschichte für Kinder und Erwachsene, die an Weihnachtswunder glauben (möchten)