Was soll ich sagen, ein wundervolles Buch. Der Autorin gelingt es bestens, die Sorgen und Nöte einer Frau im besten Alter darzustellen und so manche Frau sieht in vielen Dingen, die da beschrieben werden, sich selbst. Hanna ist 56 Jahre alt als ihr gekündigt wird - ganz lapidar, für das Team ist sie
zu alt. Und dann sagen noch ihre vier Kinder und ihr Mann den von ihr geplanten Familienurlaub am…mehrWas soll ich sagen, ein wundervolles Buch. Der Autorin gelingt es bestens, die Sorgen und Nöte einer Frau im besten Alter darzustellen und so manche Frau sieht in vielen Dingen, die da beschrieben werden, sich selbst. Hanna ist 56 Jahre alt als ihr gekündigt wird - ganz lapidar, für das Team ist sie zu alt. Und dann sagen noch ihre vier Kinder und ihr Mann den von ihr geplanten Familienurlaub am Pfingsten auf Amrum ab. Jeder hat schon etwas anderes vor. Hanna wird der Boden unter den Füßen weggezogen, Und durch eine Reportage über Paris wird sie animiert, Paris zu besuchen und zwar mit dem Fahrrad. Als junge Frau hat sie schon einige Zeit in Paris verbracht und ihr Französisch ist noch nicht eingerostet. Akribisch plant sie ihre Tour, über 800 km sind dies und das alles mit einem Hollandrad mit nur drei Gängen. Zumal Hanna auch unsportlich ist und ein wenig mehr auf den Hüften hat. Ihr Mann will ihr den Plan sofort ausreden, wer kocht und wäscht dann für mich? Aber Hanna läßt sich nicht davon abbringen und fährt los. Die ersten Etappen sind mehr als anstrengend und sie kommt an ihre Grenzen. Doch sie lernt viele interessante Menschen kennen, und wird immer fitter. Und sie erreicht ihr Ziel tatsächlich. Die Kinder finden ihre taffe Mutter unheimlich toll. doch der Mann kann das alles nicht verstehen, die Selbständigkeit seiner Frau und die Ehe gerät in eine sehr große Krise. Ein Buch, wie aus dem Leben genommen. Die Autorin beschreibt das Leben der Familie so haargenau, man könnte meinen, sie hat beim Leser durch die Fenster gespitzelt. Hanna hat sich immer um alles gekümmert, trotz ihrer Berufstätigkeit. Die Kinder, die Küche, den Garten und dem Mann den Rücken freigehalten, sich der Familie angepaßt und ihre eigenen Wünschen zurückgestellt. Die Kapitel sind kurz und die Ausdruckweise der Autorin ist leicht zu verstehen, keine verschachtelten Sätze, keine Fremdwörter, die man erst nachschlagen muß und sie hat das Wesen von Frauen besser beschrieben als jeder Psychoanalytiker. Beim Lesen des Buches ist man mittendrin in der Geschichte und man freut sich und leidet mit Hanna. Die 400 Seiten waren in einem Rutsch durch und man träumt mit offenen Augen von Paris. Ein Buch, das mir sehr zugesagt hat, manchmal hat es mir aus der Seele gesprochen, selbst Ehefrau, Mutter und Oma einer großen Familie. Das rosa Cover ist wunderschön, ist es doch den Büchern der 60iger Jahre irgendwie angepaßt. Ich hoffe, von der Autorin noch einiges zu hören.