Es herrscht inzwischen Einigkeit darüber, dass es der demografische Wandel, der teilweise sehr überspitzt betrachtet wird, notwendig macht, bestimmte gesellschaftliche Veränderungen herbeizuführen. Da sich die deutsche Gesellschaft auf dem Weg der Schrumpfung und Alterung befindet, rücken ältere Menschen mehr und mehr in das Blickfeld wissenschaftlicher Betrachtung. Nicht nur weil ihr Anteil an der Bevölkerung zunimmt, sondern auch weil sich die Wirtschaft einem zunehmenden Arbeitskräftemangel gegenübersieht, werden neue Formen der Qualifizierung älterer Erwerbstätiger immer dringlicher. Auch die Unternehmen erkennen die Notwendigkeit, Kompetenzen und Erfahrungen älterer Personen im Betrieb aufrecht zu erhalten, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Will man die berufliche Bildung Älterer in ihrer Gesamtheit betrachten, ist es notwendig, eine systemische Perspektive zu entwickeln. Die Problematiken und Herausforderungen unserer Zeit können nur im Zusammenhang verschiedener Ebenen betrachtet werden. So spielen gleichermaßen die Gesellschaft als Ganzes, das Bildungssystem, die Betriebe und das Individuum eine wichtige Rolle. Dieses Buch versucht unter den Voraussetzungen aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen die berufliche Bildung Älterer zu betrachten und die Notwendigkeit eines Wandels im Umgang mit der Arbeitskraft älterer Menschen herauszuarbeiten. Es ist in diesem Zusammenhang von Interesse, welche Entwicklungen sich in der Gesellschaft bzw. Bevölkerung vollziehen und was eine altersgerechte berufliche Bildung zur Lösung beitragen kann. Fragen, die sich unter anderem stellen: Wie muss eine altersgerechte berufliche Bildung gestaltet sein, um der Spezifik des Lernens im Alter zu entsprechen? Welche Methoden der beruflichen Bildung bieten sich für ältere Erwerbstätige an, um ihr Wissen, ihre Fähigkeiten und Kompetenzen an die aktuell am Arbeitsmarkt geforderten Bedingungen anzupassen? Wie muss sich die berufliche Bildung wandeln, um den gesellschaftlichen Veränderungen sinnvoll begegnen zu können?