Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Region: Mittel- und Südamerika, Note: 1.5, Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (DEPARTEMENT FÜR GEISTES-, SOZIAL- UND STAATSWISSENSCHAFTEN), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte Paraguays ist seit der Unabhängigkeit von 1811 mehrheitlich von Militärdiktaturen und damit von autoritären bis diktatorischen Führern geprägt. Als letzter setzte sich General Alfredo Stroessner an die Spitze des im Herzen Südamerikas liegenden Staates und regierte ihn zwischen 1954 und 1989 trotz demokratischer Verfassung mit diktatorischer Härte. Seit dem Ende der Ära Stroessner kämpft Paraguay neben anhaltenden wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten auch mit der Umsetzung des Demokratisierungsprozesses. Diverse Präsidenten missbrauchten ihr Amt zur persönlichen Bereicherung anstatt grundlegende Probleme des Landes ernsthaft anzupacken. Hohe Militärs und die aus dem Machtbereich Stroessners hervorgegangene Elite der Colorado Partei stehen als wichtigste Mitspieler oder Kontrahenten für oder gegen den Präsidenten und lähmen den Fortschritt des Demokratisierungsprozesses durch ihre persönlichen Machtansprüche. In dieser Proseminararbeit sollen wichtige Faktoren auf dem Weg zur Demokratie von Paraguay herausgeschält und eine Bestandesaufnahme des gesamten Demokratisierungsprozesses gemacht werden. Es wird dabei auf die politische Entwicklung und im speziellen auf die Präsidenten der Republik eingegangen, welche die Entwicklung des Landes durch ihre Macht entscheidend geprägt haben. Dazu wird die Periode seit dem Fall von General Stroessner 1989 bis zum heutigen Präsidenten Paraguays, Nicanor Duarte Frutos anfangs 2006 betrachtet.