Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,0, Fachhochschule Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Sozialleistungen in Europa sind in hohem Maße heterogen. Anspruchs- und Leistungsunterscheidungen und Gerechtigkeitskonzeptionen folgen sehr unterschiedlichen Logiken. Dies ist der historischen Entwicklung der Mitgliedstaaten und der Europäischen Union (EU) geschuldet. Laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales beziehen die Sozialsysteme der Mitgliedstaaten sich auf das jeweilige staatliche Territorium. Ansprüche auf Sozialleistungen beruhen auf nationalen Gesetzen und sind zugeschnitten auf die Lebensverhältnisse in einem bestimmten Gebiet. Sie berücksichtigen in der Regel keine Tatbestände, die auf anderen Staatsgebieten eingetreten sind. In diesem Beitrag werden wesentliche Aspekte der Herausforderungen an Soziale Arbeit unter den Rahmenbedingungen nationalstaatlicher und europäischer Sozialpolitik aufgezeigt. Im ersten Teil wird nach einer kurzen Abhandlung zur Sozialpolitik in Deutschland und der EU im Allgemeinen detaillierter auf die europäische Dimension von Sozialpolitik, die soziale Dimension des europäischen Binnenmarktes und die Grundrechtecharta der EU eingegangen werden. Nach der Analyse der sozialpolitisch gestalteten Rahmenbedingungen der EU wendet sich Teil II der Sozialen Arbeit zu. Eine kurze Hinführung zur grundlegenden Thematik der Sozialen Arbeit folgt eine Darlegung der Positionierung und Entwicklung von Wissenschaft und Profession Sozialer Arbeit aus nationalstaatlichem und europäischem Blickwinkel. Ausgestattet mit den Perspektiven auf europäische Sozialpolitik und europäische Soziale Arbeit können weitere spezifische Herausforderungen für die Soziale Arbeit in den Blick genommen werden. Als wichtig erachtet werden in diesem Beitrag die Auseinandersetzung mit normensetzenden Menschrechten, Normierungen von Migration, Inklusion und Sprache und die Erweiterung des professionellen Blickwinkels auf eine transnationale Perspektive. Abschließend soll hier auf das Risiko der Prekarisierung der Sozialen Arbeit und die Dominanz ökonomischer Logiken unter den Rahmenbedingungen der Projektfinanzierungen durch den Europäischen Sozialfond (ESF) eingegangen werden. Im dritten Teil werden alle darlegten Wissensbestände zusammengetragen, analytisch beurteilt und mit Handlungsaspekten für die Soziale Arbeit ergänzt.