Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Entwicklungspolitik, Note: 1,7, Freie Universität Berlin (Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Der (Wieder-) Aufstieg auf die Weltbühne der zwei asiatischen Staaten China und Indien, die beide jeweils in Bezug auf Bevölkerung, Kultur und geographische Ausdehnung von "kontinentaler Dimension" sind, ist eines der bedeutendsten Themen der Disziplin der Internationalen Beziehungen zu Anfang des 21. Jahrhunderts. Bereits im Jahr 1808 soll Napoleon prophezeit haben: "China wird mit einem 'schlafenden Löwen' verglichen. Aber wenn China erwacht, wird es die Welt erschüttern". Ob nun die Symbole Drachen, Elefant oder Löwe verwendet werden, spielt keine Rolle. Entscheidend ist vielmehr, daß beide Staaten seit Anfang der 1990er Jahre ein außergewöhnlich hohes und anhaltendes Wirtschaftswachstum zu verzeichnen haben, das sie - bei dem Ausbleiben großer nationaler oder internationaler Krisen - in einigen Jahrzehnten höchst wahrscheinlich zu Großmächten mit Weltbedeutung machen wird. Die hohe wissenschaftliche und politische Relevanz dieser Arbeit besteht darin, daß, historisch betrachtet, der Aufstieg von Staaten im internationalen System immer sehr konfliktträchtig war, da die etablierten Regional- oder Weltmächte ihre führende Position nicht widerstandslos aufgegeben und den aufstrebenden Staaten überlassen haben. Anfang des 21. Jahrhunderts sind die Vereinigten Staaten von Amerika - nach dem Untergang der Sowjetunion Anfang der 1990er Jahre - die einzig verbliebene Weltmacht, die den Globus nach wie vor militärisch, politisch und ökonomisch dominiert. Das Ziel dieser Arbeit ist es, zuerst zentrale Merkmale der Entwicklungsstrategien Chinas und Indiens herauszuarbeiten und zu beleuchten, welche Rolle die jeweilige Staats-form für die beiden charakteristischen Entwicklungswege spielt. Anschließend wird aufge-zeigt, welche zentrale Stellung die Vereinigten Staaten in der Zeit nach Ende des Kalten Krieges im internationalen politischen und vor allem auch im internationalen ökonomischen System eingenommen haben. Im folgenden Kapitel wird dann untersucht, welche Rolle die Weltmacht USA für die beiden unterschiedlichen Entwicklungsstrategien Chinas und Indiens spielen; es wird ebenfalls analysiert, welcher Natur die geostrategischen Verhältnisse im Dreieck Washington-Peking-Neu-Delhi sind. Dabei wird immer wieder versucht, ökonomische und politische Aspekte miteinander zu verbinden, um schließlich zu einer umfassenden Antwort auf die gewählte Fragestellung gelangen zu können.
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