Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Sozialwissenschaften allgemein, Note: 1,7, Ruhr-Universität Bochum, Veranstaltung: Aktuelle Fragen der Sozialökonomik, Sprache: Deutsch, Abstract: Kindertageseinrichtungen werden bereits seit dem Beginn des 20. Jahrhun-derts institutionell organisiert und finanziert . Sie entstanden überwiegend, um dem "moralischen Verfall" der ansonsten unbeaufsichtigten Arbeiterkinder entgegenzuwirken. Durch die Bildungsreformen der 1960er Jahre bekam die Finanzierung von Kinderbetreuungseinrichtungen einen neuen Schub in Westdeutschland. Der Kindergarten konnte sich als Regelinstitution etablieren . In der DDR war eine Grundposition der sozialistischen Politik die Erwerbsfähigkeit der Frau zu fördern. Aufgrund dessen und dem Ziel der frühzeitigen ideologischen Unterweisung des Nachwuchses wurde eine flächendeckende und ganztägige Betreuung von Kindern aller Altersklassen in der Deutschen Demokratischen Republik geschaffen und etabliert. Aufgrund dieser unterschiedlichen Entwicklungen beider deutscher Staaten im Primärbereich der Kinderbetreuung lassen sich bis heute große Unterschiede in den Bereichen Ganztagsbetreuung, Versorgung mit Hort- und Krippenplätzen und der Wortortnähe feststellen. Die Kinderbetreuung wird im wiedervereinigten Deutschland vor dem Hintergrund der PISA-Studien und deren zum Teil unbefriedigenden Ergebnissen unter dem Qualitätsaspekt intensiv diskutiert. Gleichrangig wird die Thematik der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in einem dauerhaften öffentlichen Diskurs erörtert. Beide Diskussionsstränge finden sich auch in der vorliegenden Seminararbeit wieder, die sich mit einer Variante der Steuerung des Kinderbetreuungssystems auseinandersetzt und diese beleuchtet: dem Bildungsgutscheinmodell.
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