Essay aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Politische Systeme allgemein und im Vergleich, Note: 2,0, Universität Potsdam (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Parteien und Parteisysteme in Europa im Vergleich, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Westminstermodell gilt bis heute als Paradebeispiel für eine Konkurrenzdemokratie. Ob Staatsaufbau oder Wahlsystem, alles deutet auf ein bipolares Parteiensystem. Sicherlich ist auch Großbritannien kein Ideal des Westminstermodells, doch kommt es dem sehr nahe. Den Staatsaufbau und die damit einhergehenden strukturellen Betrachtungen hat Arend Lijphart in seinem Werk „Patterns of Democracy“ erläutert. Ebenso die zehn wesentlichen Unterscheidungsmerkmale sind bei Lijphart erörtert. Es ist also kaum verwunderlich als nach der letzten Unterhauswahl das vormals so stabile Modell offensichtliche Risse bekam. Sicherlich war dieser Umstand seit längerem vermutet worden und an einigen Indikatoren erkennbar gewesen und doch wirft diese Entwicklung Fragen auf. Wie kann eines der stabilsten und ältesten demokratischen Systeme solchen Erosionen erlegen sein. Was sind die Indikatoren und Auslöser dafür? Muss auch das Westminstermodell der Europäisierung und Globalisierung Tribut zollen? Anhand eines geschichtlichen Abrisses ab 1945 wird die Entwicklung des Parteiensystems in Großbritannien betrachtet werden. Entwicklungsprozesse mit solchen Ausmaßen müssen zwingend im historischen Kontext betrachtet werden, um sie mit den entsprechenden Theorien erklären zu können.