Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich VWL - Finanzwissenschaft, Note: 1,0, Frankfurt School of Finance & Management, Sprache: Deutsch, Abstract: "I strongly believe that we can create a poverty-free world, if we want to [...] In that kind of world, [the] only place you can see poverty is in the museum. When school children will be on a tour of the poverty museum, they will be horrified to see the misery and indignity of human beings. They will blame their forefathers for tolerating this inhuman condition in a massive way [...]." - Muhammad Yunus, Gründer der Grameen Bank - Muhammad Yunus' Vision einer armutsfreien Welt veranlasste ihn zur Vergabe kleiner Darlehen an mittellose Individuen, welche per Defintion keine sicherheitsfähigen Vermögenswerte besitzen und deshalb keinen Zugang zu den Dienstleistungen des formalen Finanzsektors erhielten. Denn über Jahrzehnte erachteten Banken sowie formale Finanzdienstleister die arme Bevölkerungsschicht in den Entwicklungsländern wegen ihrer mangelnden Kreditwürdigkeit und hoher Kosten als "unbankable". Yunus ließ sich von dieser Anschauung jedoch nicht beirren als er im Jahr 1976 zweiundvierzig Stuhlmacherinnen des bengalischen Dorfes Jobra umgerechnet 27 US-Dollar für den Kauf von Ausgangsmaterialien lieh. Die weiblichen Kleinstgewerbetreibenden bestärkten mit dem Verkauf ihrer Produkte sowie der Rückzahlung dieses "Mikrokredits" Yunus' Vertrauen in die angeborene Kreativität sowie den Unternehmungswillen des Menschen, welche ihnen die Kraft verleiht, sich aus ihrer Armut zu befreien, wenn ihnen die hierzu notwendigen Mittel zur Verfügung stehen. Bei einem dieser Mittel handelt es sich um finanzielle Ressourcen, welche die 1983 von Yunus gegründete Grameen Bank armen Individuen in Form von Mikrokrediten zugänglich macht. Mit Verweis auf die erstaunlich hohen Rückzahlungsquoten von 98% sowie einem signifikanten Armutsrückgang bei Grameens Kreditnehmern überreichte man Muhammad Yunus den Friedenobelpreis im Jahr 2006 - kurze Zeit, nachdem die United Nations (UN) das Jahr 2005 zum Internationalen Jahr des Mikrokredits erklärten, da sie den Kredit als geeignetes Instrument zur Erreichung seiner Millenium Development Goals (MDG) erachtete. Dies bedeutet, dass dem Mikrokredit weltweit die Fähigkeit zugeschrieben wurde, die Beschäftigungssituation, das Einkommen, die Gesundheit sowie die Bildung der Menschen und die gesellschaftliche Stellung der Frau zu verbessern - kurzum: Der Kredit galt gewissermaßen als "Allzweckwaffe" im Kampf gegen sämtlichen Erscheinungsformen von Armut. [...]
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