Diplomarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Recht und Kriminalität, Note: 1,7, Universität Duisburg-Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: Jugendkriminalität ist schon seit vielen Jahren ein brisantes und reich erforschtes Thema. Jedoch scheint bei der Bevölkerung in der letzten Zeit die Vermutung aufzukeimen, Jugendkriminalität sei schlimmer und brutaler geworden. Dies liegt wahrscheinlich nicht zuletzt daran, dass die Medien vermehrt Bericht erstatten. Exemplarische Taten, wie die U-Bahn Schlägerei von München, bei der ein 20jähriger Türke und ein 17jähriger Grieche einem 76 Jahre alten Rentner schwerste Verletzungen zugefügt haben, geraten immer mehr in die öffentliche Diskussion. Man fragt sich, was sind das für Jugendliche, die solch schlimme Taten verüben können? Haben die denn keine Erziehung genossen? Wird Jugendkriminalität immer schlimmer? Zweifelsohne gibt es auch Taten Erwachsener, die nicht minder brutal und kriminell sind, doch nicht zuletzt wird der öffentliche Fokus durch mediale Berichterstattung auf die kriminellen Machenschaften Jugendlicher gelegt. TV-Sendungen wie "Die Ausreißer", "Das Jugendgericht" oder "Teenager außer Kontrolle" tragen dazu bei, das Thema "Jugendkriminalität" in die öffentliche Diskussion zu bringen und die Angst um die Verrohung der heutigen Jugend zu schüren. Durch das mediale Hochspielen solcher Einzelfälle, wie der U-Bahn Schlägerei kann es leicht passieren, dass der Rest der heutigen Jugend, der sich zum größten Teil konform verhält, in Misskredit gebracht wird. Um die Quote der gewalttätigen und kriminellen Taten Jugendlicher zu senken, ist es wichtig sich auffälliger Jugendlicher anzunehmen, ihre Hintergründe und Motivationen zu erfahren und präventive Ansätze zu finden, die Jugendkriminalität verhindern oder mindern können. Diese Gedanken haben auch Anlass zu der vorliegenden Arbeit gegeben. Verurteile, kriminelle Jugendliche wurden hinsichtlich ihrer Lebensumstände, ihrer Motivationen kriminell zu werden, befragt. Besonderes Augenmerk sollte dabei auf die Instanzen der Sozialisation gelegt werden, in denen die Jugendlichen aufgewachsen sind. Das familiäre Umfeld, die besuchte Schulform und der Freundeskreis sollten im Fokus der Befragungen stehen.
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