Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Region: Russland, Note: 1-2, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Veranstaltung: Seminar «Konfliktzone GUS-Südgrenze», Sprache: Deutsch, Abstract: Als am 1. Oktober 1949 Mao Tse-tung die Volksrepublik China ausrief, bedeutete dies zum ersten Mal seit Jahrhunderten eine Normalisierung in der Beziehung zwischen China und der Sowjetunion. Doch diese Entspannungsphase hielt nicht lange an. Die russische Expansionspolitik, die im 16. Jahrhundert begonnen hatte, und durch die China hunderttausende von Quadratkilometern an Territorium weggenommen wurden, enthielt ein grosses Konfliktpotential, das mehrmals in einen chinesisch-russischen Krieg auszubrechen drohte. Die Spannungen waren schliesslich so gross, dass es im Laufe der 1960er Jahre immer wieder zu kleineren Zwischenfällen an der chinesisch-sowjetischen Grenze kam, die im Jahre 1969 zu bewaffneten Ausschreitungen führten, wobei es zu mehreren Hunderten von Toten und Verletzen kam. Der chinesisch-sowjetische Konflikt war nicht nur ein ideologischer Kampf zwischen zwei kommunistischen Parteien. Vielmehr war er ein Konflikt über die Zugehörigkeit bestimmter Gebiete. Die ungelösten Grenzfragen spielten dabei eine wesentliche Rolle. In dieser Arbeit soll untersucht werden, ob die ungelösten Grenzfragen zwischen China und der Sowjetunion einen Einfluss auf den am 2. März 1969 offen ausgebrochenen Konflikt hatten. Die Fragestellung lautet: "Welchen Einfluss hatten die ungeklärten Grenzfragen zwischen der Volksrepublik China und der Sowjetunion auf den chinesisch-sowjetischen Grenzkonflikt?". Da die Analyse aller ungeklärten Grenzfragen den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde, werde ich mich durch die folgende These etwas einschränken: Zu den Hauptursachen für den am 2. März 1969 ausgebrochenen chinesisch-sowjetischen Grenzkonflikt gehören insbesondere die "ungleichen" Verträge von Aigun (1858), Peking (1860) und St. Petersburg (1881). Das Hauptaugenmerk gilt dabei dem Gebiet um die Grenzflüsse Amur und Ussuri.
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