Essay aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Wirtschaftsgeographie, Note: 1,3, Universität Osnabrück, Sprache: Deutsch, Abstract: Paul Feyerabend ist – zusammen mit Karl Popper, Thomas Kuhn und Imre Lakatos – eine der einflussreichsten und kontroversesten Persönlichkeiten der Philosophie und der Wissenschaftstheorie des 20. Jahrhunderts. Insbesondere wird sein Name mit dem (Methoden-) Pluralismus und dem erkenntnistheoretischen Anarchismus assoziiert. Sein Vorschlag, um den Fortschritt der Wissenschaft nicht zu beschränken und deren Fortbestand zu sichern lautet Anything goes. Zum Ausdruck bringt er hiermit seine Ablehnung des in der Wissenschaft vorherrschenden Methodenzwangs und sieht berechtigte Zweifel an der Charakterisierung des wissenschaftlichen Fortschritts und der ihr zugrundeliegenden Methoden, wie sie von Philosophen propagiert werden. Aus diesem Anlass untersucht vorliegender Essay, inwiefern Feyerabends anarchistische Wissenschaftstheorie zu verstehen ist und ob dieser Ansatz einen potentiellen Beitrag zur Humangeographie leisten kann. Hierzu wird vorweg die Position Feyerabends widergegeben und im weiteren Verlauf des Essays anhand dieser Grundlage dessen Potential für die Humangeographie – auch mithilfe historischer Entwicklungstendenzen und Beispiele – erörtert.