Hannover 1966. Der Kunsthistoriker und Abenteurer Jarre Behrend organisiert Schatzsuchen. Da es ihm bereits gelungen ist, gestohlene bzw. im Zweiten Weltkrieg verschwundene Kunstwerke wiederzufinden, ist der britische Colonel Daniel Kendrick-Wales auf ihn aufmerksam geworden und hat ihn engagiert.
Der Vater des Colonels wurde kurz nach dem Krieg ermordet, nachdem er als verschollen geltende Teile…mehrHannover 1966. Der Kunsthistoriker und Abenteurer Jarre Behrend organisiert Schatzsuchen. Da es ihm bereits gelungen ist, gestohlene bzw. im Zweiten Weltkrieg verschwundene Kunstwerke wiederzufinden, ist der britische Colonel Daniel Kendrick-Wales auf ihn aufmerksam geworden und hat ihn engagiert. Der Vater des Colonels wurde kurz nach dem Krieg ermordet, nachdem er als verschollen geltende Teile des Welfenschatzes entdeckt hatte. Anhand der privaten Aufzeichnungen des toten Majors machen sich Jarre und der Colonel auf, den Schatz zu finden. Doch die beiden sind nicht die Einzigen, die Interesse an den kostbaren Stücken haben…
„Welfengold“ lässt sich angenehm zügig lesen. Dank der guten Beschreibungen von Zeit und Orten war ich ruckzuck mittendrin im Geschehen.
Es sind besonders die Schauplätze, die mich in diesem Krimi begeistert haben. Rolf Aderhold nimmt den Leser mit in den Harz und führt ihn an Orte, die mit dem Zweiten Weltkrieg in Zusammenhang standen. Vor allem die Ruinen des Werks Tanne, eine ehemalige Sprengstofffabrik am östlichen Stadtrand von Clausthal-Zellerfeld, wird zur Bühne für die Akteure.
Der Autor schickt sympathische Protagonisten ins Rennen. Jarre Behrend hat Freude an seinem Beruf und kann andere mit seinem Wissen und seiner Art begeistern – es hat mir großen Spaß gemacht, ihn bei diesem Abenteuer zu begleiten. Anna Winter hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Sie lässt sich nicht in eine vorbestimmte Rolle pressen, ist gewieft, voller Tatendrang und unterstützt Jarre ausgezeichnet. Allein ihr familiärer Hintergrund wirkte auf mich ein wenig zu konstruiert.
Auch die auf Jarre & Co. angesetzten Bösen werden von dem Autor sehr gut und vor allen Dingen glaubwürdig dargestellt. Sie sind skrupellos und kaltblütig und folgen den Anweisungen ihres Auftraggebers blind. Während Oberst Leonid Leonow jedoch nur von seiner Wut gelenkt wird und meist unbeherrscht reagiert, ist Leutnant Lew Tzarkas sehr kontrolliert in seinem Handeln und plant jeden Schritt genau.
Rolf Aderhold lässt zahlreiche geschichtliche Begebenheiten und interessante Hintergründe rund um den Welfenschatz und zum Werk Tanne in die laufende Handlung einfließen – Historie, spannend verpackt und durchweg kurzweilig erzählt.
Mir hat dieser Ausflug in die 1960er Jahre sehr gut gefallen. Ich habe von Orten und Ereignissen erfahren, die mir noch nicht bekannt waren und wurde dabei sehr gut unterhalten.