Heute sind über 900 bi- oder multilaterale Umweltverträge in Kraft, dennoch bleiben die drängendsten Probleme des Globalen Wandels ungelöst bzw. verschärfen sich weiter. Das internationale Institutionen- und Organisationengefüge erwies sich als zu schwach, um diesen Herausforderungen effektiv und effizient zu begegenen. Daher entwickelt der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) eine Vision für eine Reform der Vereinten Nationen im Umweltbereich ("Earth Alliance"). Die Earth Alliance umfaßt drei miteinander vernetzte Bereiche. Als Autorität bei der Bewertung von Umweltproblemen wird erstens die Einrichtung einer unabhängigen Instanz vorgeschlagen, die auf besonders risikoreiche Entwicklungen des Globalen Wandels (früh-)warnend hinweisen soll (Earth Assessment). Zweitens werden Änderungen des organisatorischen Kerns der internationalen Umweltpolitik empfohlen (Earth Organization). Im Zentrum steht dabei die stufenweise Einrichtung einer Internationalen Umweltorganisation, als deren Kern das bestehende Umweltprogramm der Vereinten Nationen dienen soll. Drittens werden neue Wege zur Finanzierung globaler Umweltpolitik aufgezeigt (Earth Funding). Die Vorschläge des Beirats verstehen sich auch als ein Beitrag zur Rio+10-Konferenz.
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