Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Wirtschaftsgeographie, Note: Gut, Universität zu Köln (Wirtschafts- und Sozialgeographisches Institut), Veranstaltung: Hauptseminar: Globalisierung und Regionalisierung, Sprache: Deutsch, Abstract: Das industrialisierte England beziehe Wein aus dem Agrarland Portugal und exportiere seine Stoffe nach Portugal. Dieser Handel sei für beide Länder von Nutzen, sagt Ricardo, obwohl Portugal beide Güter (in Arbeitszeit gemessen) zu niedrigeren Stückkosten herstellen könne als England. Da die Portugiesen jedoch im Vergleich zu den Engländern bei der Weinerzeugung noch deutlich produktiver seien als bei der Tuchherstellung, liege der komparative Kostenvorteil Portugals bei Wein. Für Portugal lohne es sich daher, sich auf die Weinerzeugung zu konzentrieren und das Tuch nicht mehr selbst zu weben, sondern im Handel mit England gegen Wein einzutauschen, denn die Portugiesen bräuchten weniger Arbeit, die für den Export benötigte Menge Wein zu erzeugen, als sie einsetzen müssten, wenn sie das Tuch für den Eigenbedarf selbst fertigen. Die Engländer hätten einen komparativen Kostenvorteil bei Tuchen: Ihr Arbeitseinsatz, das für den Tausch benötigte Tuch herzustellen, sei geringer als beim Anbau des eigenen Weins. Diese eingesparten Arbeitskräfte könne England dann profitabler in anderen Industriezweigen einsetzen. David Ricardos Fazit: Wenn sich jedes Land auf das Produkt konzentriere, das es, relativ gesehen, günstiger produzieren kann, wachse in beiden Ländern der Wohlstand 2. David Ricardos Theorie der komparativen Kostenvorteile wird heute regelmäßig zur Begründung des Freihandels herangezogen, kann somit als Grundgedanke für das System der internationalen Handelsverflechtungen betrachtet werden. Anhand dieser Seminararbeit soll der Versuch unternommen werden, die räumliche Konzentration der Welthandelsströme empirisch zu belegen. Hierzu wird, basierend auf den historischen Hintergründen, die Entwicklung des Welthandels aufgezeigt (Kap. 2.). Im Anschluss daran folgt ein Überblick über die Konzentration des Welthandels auf die Regionen (Kap. 3.). Zu Ende dieser Arbeit wird ein Ausblick über mögliche weitere Entwicklungen des Welthandels aufgezeigt (Kap. 4.) und ein kurzes Fazit gegeben (Kap. 5.). 2 Vgl. Modernisierung in Gesellschaften 2000, o.S..
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