Während die Militärs das Attentat auf Hitler planten, arbeiteten andere fieberhaft an Verfassungsentwürfen für die Nachhitlerzeit und gelangten zu Überzeugungen von philosophischer Grundsätzlichkeit. Der Autor schreibt ihnen eine Denkweise zu, die er unter Bezug auf das Muster der Polis als 'politär' bezeichnet und dem vorherrschenden Individualismus entgegenstellt. Er forscht ihr bis in die Tiefen der europäischen Geschichte nach, wobei Sparta und Preußen besonders in den Blick geraten. Sein Resumée: Die Theorie-Gruppen des deutschen Widerstands haben Konzeptionen entwickelt, für die sich zum Teil erst heute in Europa der Sinn öffnet. Obgleich ihr Versuch, Politik wieder ans Christentum anzubinden, den Tendenzen der Zeit widersprach, gelangten sie doch zu Visionen, die ungeachtet ihres konservativen Ursprungs geeignet sein könnten, die politischen Fronten in der Bemühung um eine Neuordnung der Welt und in ihr Europas einander näher zu bringen. Friedrich Tomberg, geboren 1932, lehrte Philosophie von 1974 bis 1979 an der PH Berlin und von 1979 bis 1987 an der Universität Jena. Von 1987 bis 1992 war er Mitarbeiter der Berliner Akademie der Wissenschaften, zuletzt als Leiter der Abteilung Geschichte der Philosophie. Seither liegt sein Forschungsschwerpunkt bei den ideologischen Strömungen des 20. Jahrhunderts, vor allem bei Marxismus und Nationalsozialismus.
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