Nach der industriellen Revolution im späten 18. Jahrhundert in Großbritannien erlebte die Weltwirtschaft ein nie dagewesenes Wachstum. Im 20. Jahrhundert erreichte ein Großteil der Menschheit einen bis dahin unvergleichbaren Wohlstand. So eine Entwicklung verläuft jedoch nicht gleichmäßig über alle Regionen der Erde hinweg. Bereits geringe Unterschiede in den jährlichen Wachstumsraten eines Landes führen – gemessen am durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen – langfristig zu enormen Diskrepanzen im Lebensstandard. Die Kluft, die heute zwischen armen und reichen Ländern liegt, macht dies offensichtlich. Dass Arme jedoch nicht arm bleiben müssen, zeigen neue asiatische Wirtschaftsmächte wie China und Indien. Ihre Wirtschaften konnten in den letzten Dekaden beträchtliche Wachstumsraten verzeichnen und die Abstände zu den europäischen und US-amerikanischen Pro-Kopf-BIP verringern. Dagegen fällt das Wirtschaftswachstum in großen Teilen Afrikas seit Jahrzehnten ernüchternd aus. In dieser Publikation arbeitet die Autorin Erklärungsansätze der Wachstumstheorie für die beobachteten Entwicklungen heraus. Sie beantwortet die Frage nach den Determinanten eines langfristigen Wirtschaftswachstums und stellt heraus, wie Unterschiede oder Angleichungen in den Pro-Kopf-Einkommen der Länder entstehen können.