Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Humboldt-Universität zu Berlin (Deutsche Literatur), Veranstaltung: Seminar: Die Deutsche Wende in Film und Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein bedrückendes, düsteres Bild der deutschen Nachwendezeit zeichnet der 2006 erschienene Roman „Als wir träumten” von Clemens Meyer. Er erzählt die Geschichte eines halben Dutzend Jugendlicher, die im Leipzig der Neunzigerjahre aufwachsen, in einer Welt, die geprägt ist von Gewalt, Alkohol und Drogen. Unbedingte Freundschaft und Loyalität, zugleich aber auch Perspektivlosigkeit und Ohnmacht sind Leitmotive des Romans, der von der Kritik beinahe einstimmig gefeiert und mit zahlreichen Literaturpreisen und Nominierungen ausgezeichnet wurde. In der vorliegenden Hausarbeit untersuche ich die narrative Struktur, die erzählerischen Mittel und Techniken des Textes. Ich greife die Frage auf, ob der Roman aufgrund seines Themas und seiner zeitgeschichtlichen Einordnung als klassischer „Wenderoman” zu verstehen ist, ob es ihm gar gelingt, die Sehnsucht des deutschen Feuilletons nach der einen gültigen literarischen Aufarbeitung der deutschen „Wende“ zu befriedigen. Dabei werde ich die These vertreten, dass Clemens Meyer mit seinem Text weniger einen „Wenderoman“ als vielmehr einen modernen Adoleszenzroman nach amerikanischem Vorbild geschrieben hat, dem das individuelle Porträt der Protagonisten mehr am Herzen liegt als eine literarische Chronik geschichtlicher Ereignisse.