Sepp Flattacher, der griesgrämige Mölltaler Aufsichtsjäger, muss handeln. Sein Nachbar Heinrich Belten soll ins Altersheim abgeschoben werden, denn seine Tochter Carola will mitsamt Ehemann Anton und den drei Kindern nebenan in das Haus von Heinrich einziehen. Und da Sepp seine Ruhe heilig ist, muss
er Anton weggraulen. Als Heinrich bemerkt, dass ein Schwiegersohn Anton nicht so freundlich und…mehrSepp Flattacher, der griesgrämige Mölltaler Aufsichtsjäger, muss handeln. Sein Nachbar Heinrich Belten soll ins Altersheim abgeschoben werden, denn seine Tochter Carola will mitsamt Ehemann Anton und den drei Kindern nebenan in das Haus von Heinrich einziehen. Und da Sepp seine Ruhe heilig ist, muss er Anton weggraulen. Als Heinrich bemerkt, dass ein Schwiegersohn Anton nicht so freundlich und umgänglich ist, wie er gedacht hatte, und dass eigentlich er und nicht seine Tochter das Vorhaben hat, ins Mölltal zu ziehen, schmiedet er zusammen mit Sepp einen Plan, womit sie Anton ärgern und fortjagen könnten.
Anton eröffnet im Dorf einen Jugendtreff, der nicht ganz so harmlos ist, wie er erscheint und somit zieht er damit gewisse ungemütliche Slowaken an, die ihm auf die Pelle rücken. Sepp und Heinrich ahnen von alldem vorerst nichts und üben ihre Streiche aus. Schnell merkt man, dass Anton nicht nur Heinrich im Griff hat, sondern auch den Bürgermeister Müller unter Druck zu setzen weiß. Doch schnell wird aus der Gaudi bitterer Ernst. Und Sepp und Heinrich sind mittendrin.
Dies ist der zweite Band, nach „Waidmannsdank“ mit Sepp Flattacher. Man muss nicht zwingend den ersten Band gelesen haben, jede Geschichte ist in sich abschließend. Der einzige Vorteil: Man kennt den Sepp Flattacher und seine freundliche Art bereits.
Alexandra Beyer versteht es, schwarzhumorig die Verbrechen im Mölltal mit den eigenwilligen und kautzigen Charakteren der Protagonisten zu verbinden. Witzig und mit österreichischem Dialekt kommt der griesgrämige Sepp trotz seines doch sehr ruppigen Verhaltens seinen Mitmenschen gegenüber sympathisch rüber. Heinrich hat es nicht leicht mit ihm als Nachbarn, aber bezüglich der momentanen Sachlage verbrüdern sich die beiden alten Kampfhähne zumindest für eine kurze Zeit. Das Glossar am Ende des Buches als Übersetzung aus dem Österreichischen fand ich sehr hilfreich.
Leider war bis zum Mittelteil des Krimis noch kein Verbrechen geschehen, was meine Aufmerksamkeit etwas einschränkte, doch dann tauchte endlich eine Leiche auf und die Kriminalgeschichte nahm Fahrt auf. Bis zum Ende war dann auch die Spannung vorhanden und man konnte ordentlich mitfiebern.
Der flüssige und lockere Schreibstil gefiel mir wieder, ebenso wie die Protagnisten, sehr gut. Der Humor genauso wie der teilweise verwendete österreichische Dialekt sind toll eingefügt und machten diesen Krimi zu einem Lesevergnügen.
Fazit:
Ein Jägerkrimi vermischt mit viel schwarzem Humor, skurrilen und interessanten Charakteren sowie viel Lokalkolorit , der einen mehr zum Schmunzeln als zum Ermitteln einlädt und viel mir viel Lesespaß bereitet hat.