Klappentext:
„Der Zweite Weltkrieg ist vorüber, doch Südtirol kommt nicht zur Ruhe. Immer noch sind die deutsche Sprache und Traditionen bedroht, die Menschen wünschen sich Autonomie und Anerkennung – einige greifen dafür sogar zu Gewalt. Franziskas Kinder gehören dagegen zu denjenigen, die im
Tourismus die größten Chancen sehen, und treiben den Umbau des Hofes vom landwirtschaftlichen Betrieb…mehrKlappentext:
„Der Zweite Weltkrieg ist vorüber, doch Südtirol kommt nicht zur Ruhe. Immer noch sind die deutsche Sprache und Traditionen bedroht, die Menschen wünschen sich Autonomie und Anerkennung – einige greifen dafür sogar zu Gewalt. Franziskas Kinder gehören dagegen zu denjenigen, die im Tourismus die größten Chancen sehen, und treiben den Umbau des Hofes vom landwirtschaftlichen Betrieb zu einem Hotel weiter voran. Dabei kommt es nicht nur hinsichtlich der separatistischen Bestrebungen, sondern auch mit dem zurückgekehrten Onkel Leopold zu Konflikten, der sich als Patriarch des Hofes aufspielt.“
Anna Thalers Südtirol-Saga geht nunmehr in den dritten Band über und erzählt weiter die Geschichte der Familie Leidinger. Die Fussabdrücke des Krieges sind immer noch sichtbar obwohl er vorüber gezogen ist wie ein vernichtender Sturm. Alle sehen aber dennoch nach vorn, das Zurück ist es nicht wert beachtet zu werden und so geht auch hier im Dorf der Tourismus immer mehr voran und alle wollen etwas vom großen Kuchen abhaben. Franziskas Kinder sind hierbei sehr euphorisch und alles zu dieser Thematik läuft nicht immer harmonisch und als Familien-Synergie ab. Ja, die Stimmungen kippen immer und und immer wieder und es wird nicht leichter. Onkel Leopolds Rückkehr wirkt noch dazu wie ein alter Fluch, denn sein Auftauchen bringt neues Konfliktpotential mit sich. Als wäre das aber nicht alles schon genug, so „tanzt“ auch noch Gitte komplett aus der Reihe. Gewalt scheint für sie die richtige Lösung zu sein. Nur ist das alles das Richtige? Anna Thaler nimmt hier den Leser in eine recht düstere Geschichte mit. Alles geht nahtlos vom zweiten in den dritten Band über und der Leser ist schnell wieder mitten auf dem Hof der Familie. Thaler hat ja eine große Gabe Stimmungen sehr gut in Worte zu packen und dem Leser näher zu bringen. Die Zwistigkeiten auf dem Hof, wie er in Zukunft sein könnte und alle ernähren könnte ohne Landwirtschaft klingt verlockend aber Franziska hat so ihre Bedenken. Zurecht? Schwierige und ungewisse Zeiten für alle. Die Unabhängigkeit Tirols ist aber ebenfalls noch Thema und auch hier greift Thaler wieder zu realen Themen, die die Gegend dort geprägt hat bis heute. Gittes Wandel tut einem als Leser in der Seele weh und man möchte sie am liebsten schütteln damit sie aufwacht aber sie muss ihren Weg allein finden. Thaler bringt wieder viele Themen in diesen dritten Teil und richtig sonnig ist er dieses Mal nicht. All das ist der Zeit und eben ihrer Entwicklung geschuldet aber dennoch. Die neue, junge Generation will keine Vorschriften und sich nicht in eine Richtung drängen lassen. Autorin Anna Thaler fesselt den Leser geschickt an die Geschichte mit ihrem Schreibstil und ihrem Ausdruck. Man ist immer mitten im Geschehen aber die große Frage steht dennoch im Raum: Ist die Saga damit nun abgeschlossen oder nicht? Ein richtiges rundes Ende habe ich nämlich nicht gefunden. Hier gibt es noch einige Fragen bzw. wie auch anderen Lesern aufgefallen ist, viele Zweige die gern noch weitererzählt werden könnten!
4 von 5 Sterne