Nach dem geistreichen wie ungemein unterhaltsamen ersten Buch zur deutschen Sprache mit dem programmatischen wie genialen Titel "Bin ich denn der Einzigste hier, wo Deutsch kann?" konnte ich mir Andreas Hocks Folgeband einfach nicht entgehen lassen.
Auch in seinem zweiten Buch zeigt sich, dass
Hock den richtigen Gebrauch seiner Muttersprache durch aktuelle Entwicklungen in Gefahr sieht. Ob…mehrNach dem geistreichen wie ungemein unterhaltsamen ersten Buch zur deutschen Sprache mit dem programmatischen wie genialen Titel "Bin ich denn der Einzigste hier, wo Deutsch kann?" konnte ich mir Andreas Hocks Folgeband einfach nicht entgehen lassen.
Auch in seinem zweiten Buch zeigt sich, dass Hock den richtigen Gebrauch seiner Muttersprache durch aktuelle Entwicklungen in Gefahr sieht. Ob Jugendsprache, WhatsApp-Nachrichten, Emoticons, Vong-Sprache oder Denglisch, Hock lässt keinen Trend aus und teilt dabei verbal kräftig aus; natürlich immer mit einem Augenzwinkern, denn eine Sprache, die sich nicht entwickelt, d. h. wandelt, stirbt aus. Daher ist nicht alles schlecht bzw. scheint nicht alles in Hinblick auf die deutsche Sprache verloren zu sein, obgleich ich Hock in Vielem zustimme. So empfinde ich das Schreiben nach Gehör in der Grundschule als auch die zunehmende Unterhaltung über WhatsApp und Chat ohne Einhaltung der Grammatik und Rechtschreibung als höchst bedenklich. Auch die zunehmenden Sprachpanschereien und Entlehnungen aus dem Englischen, gerade im Wirtschaftsbereich bzw. in der Werbebranche, tun der Sprache nicht gut. Wenn die ältere Generation nicht mehr mitreden kann, weil die jüngere, um international bzw. weltmännisch zu wirken, alles verenglischt, ist Vorsicht geboten. Eine löbliche Entwicklung in diesem Hinblick stellt die Musik-Szene in Deutschland dar, die nach 2000 mit immer mehr deutschsprachigen Künstlern aufwartet.
Zudem konnte mich das witzige Cover mit dem bewusst fehlerhaften Titel und dem grün angelaufenen Goetheantlitz wieder einmal restlos von sich überzeugen.
FAZIT
Andreas Hocks Sammelsurium an linguistischen Irrungen und Wirrungen der Zeit unterhält den Leser einerseits formidabel und regt ihn andererseits zum Nachdenken und zum bewussten Umgang mit der eigenen Sprache an. Ein Sachbuch mit Bestsellerqualitäten, das von Schülern und Lehrern gleichermaßen gelesen werden sollte und Bastian Sicks Buchreihe Konkurrenz macht.