Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Soziologie - Kinder und Jugend, Note: 1,2, Universität Koblenz-Landau, Sprache: Deutsch, Abstract: Zu Beginn des 21. Jahrhunderts, in einem Zeitalter, das geprägt ist von hoch entwickelten Technologien und stetigen wissenschaftlichen Fortschritten, aber auch von Katastrophen und Hungersnöten, gibt es Menschen, deren Leben sich tagein tagaus nur um ein Thema dreht: Ihr Gewicht und ihre Körperstatur. Das Thema Ernährung rückt immer mehr ins Zentrum der Aufmerksamkeit und gewinnt stetig an Bedeutung. Tagtäglich wird man mit neuen Informationen über aktuelle Diäten und Gesundheitsempfehlungen konfrontiert. In einer Zeit, in der Gesundheitsbewusstsein mehr denn je gefragt ist und Diäten so allmächtig und präsent sind, dass sie als völlig normal empfunden werden, begegnet man teilweise der Auffassung, die ausgiebige Auseinandersetzung junger Mädchen mit Nahrung und Kalorien sei nichts weiter als eine Modeerscheinung unter Jugendlichen und folglich nicht weiter besorgniserregend. Wenn man jedoch in Betracht zieht, dass sich heutzutage bereits 50% der 11- bis 13-jährigen Mädchen als zu dick empfinden und 40% der 11- bis 19-jährigen Mädchen schon Diäterfahrungen haben , so wird deutlich, dass es sich um ein ernstzunehmendes Problem handelt, welches in einen breiteren Zusammenhang eingeordnet werden muss. An diesem Punkt soll diese Arbeit ansetzen, die sich zum Ziel gemacht hat, das Thema Essstörungen bei jungen Heranwachsenden unter mehreren Blickpunkten zu beleuchten. In der vorliegenden Arbeit möchte ich zwei in den westlichen Industrienationen weit verbreitete Essstörungen näher betrachten: Die Magersucht – im klinischen Fachausdruck Anorexia nervosa genannt – und die Ess-Brecht-Sucht – die Bulimia nervosa, um der Frage nachzugehen, warum immer mehr junge Mädchen in einer Zeit des Nahrungsmittelüberflusses zu Hungern, Erbrechen, exzessivem Sport und anderen fragwürdigen Methoden der Gewichtskontrolle neigen.