Jahrhundertelang waren die Rechte und Pflichten als Eltern eindeutig zwischen Vater und Mutter aufgeteilt. Der Vater brachte das Geld nach Hause und sprach höchstens mal ein Machtwort, die Mutter führte den Haushalt und war für Gefühlsdinge zuständig. Heute ist das anders. Viele Frauen bleiben auch nach der Geburt ihres Kindes berufstätig; Männer kümmern sich verstärkt um Kinderpflege und den gemeinsamen Haushalt. Männer nehmen an Schwangerschaftskursen teil, und das gemeinsame Erleben der Geburt ist beinahe schon selbstverständlich. Unfähig, sich gefühlsmäßig auseinanderzusetzen, sind die Männer jedoch häufig zum bloßen Anhängsel der Frauen geworden und unterdrücken eigene Ängste und Sehnsüchte. Hermann Bullinger will dreierlei mit seinem Buch erreichen: 1.möchte er den Männern Mut machen, sich auf die Gefühlswelt eines Kindes einzulassen, ein erster Schritt hin auf die echte Emanzipation von einer stark leistungsorientierten, funktionierenden Männer-Rolle; 2.kann nach seiner Auffassung das Väterempfinden nie ein nur geringfügig modifiziertes Muttergefühl sein. Vaterwerden und Vatersein muß für die «neuen» Väter anders definiert werden; 3.spricht er die unterdrückten Ängste, Sehnsüchte und Wünsche der Männer an und gibt vor allen Dingen viele praktische Informationen und Hilfen für das Leben zu dritt.
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