Sterben und Tod für Kinder
Mein Eindruck:
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"Wir Erwachsenen verwenden oft merkwürdige Ausdrücke, um den Tod zu beschreiben, anstatt klar und ehrlich zu reden. Wir sprechen im Zusammenhang von Tod und Trauer von „friedlich einschlafen“, „ins Gras beißen“ oder „den Löffel
abgeben“ und haben verlernt, schlicht und direkt über unsere Gefühle und Gedanken zu reden. Kinder dagegen…mehrSterben und Tod für Kinder
Mein Eindruck:
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"Wir Erwachsenen verwenden oft merkwürdige Ausdrücke, um den Tod zu beschreiben, anstatt klar und ehrlich zu reden. Wir sprechen im Zusammenhang von Tod und Trauer von „friedlich einschlafen“, „ins Gras beißen“ oder „den Löffel abgeben“ und haben verlernt, schlicht und direkt über unsere Gefühle und Gedanken zu reden. Kinder dagegen brauchen sehr klare Antworten und haben häufig einen anderen Zugang zu den Themen, über die Erwachsene ungern sprechen. Oft stehen dann eher technische Fragen statt emotionaler Prozesse im Vordergrund.
Wenn ich als Bestatter in Kitas, Kindergärten und Schulen Lehrer*innen und Erzieher*innen bei der Vermittlung der Themen Sterben und Trauer zur Seite stehe, stellen mir Kinder Fragen wie „Woran merkt man, dass ein Mensch nicht mehr lebt?“ und „Was macht eigentlich ein Bestatter?“ Dieses Buch möchte die natürliche Neugier der Kinder aufgreifen und ihre Fragen auf eine Weise beantworten, die sie verstehen können. Es lädt Erwachsene dazu ein, diese Themen gemeinsam mit den Kindern zu entdecken." (S. 5-6)
Der Bestatter Eric Wrede erklärt in diesem Buch in kindgerechter Sprache das Thema Sterben und Tod. Dabei macht er einen kurzen, aber sehr informativen Rundumschlag. Angefangen von den biologischen Vorgängen beim Sterben, welche möglichen Todesarten es gibt, was nach dem Tod passiert, wie Trauer funktioniert bis hin zu Bestattungsmöglichkeiten ist alles Wichtige erklärt. Dabei geht er auch auf verschiedene Religionen und Rituale anderer Völker ein. Er verwendet eine klare, aber beispielhafte Sprache und die liebevollen, bunten Illustrationen dienen einer guten Veranschaulichung der Inhalte.
Das Buch eignet sich nicht nur bei einem Todesfall in der Familie, sondern ermöglicht einen generellen Einstieg in das Thema. Denn Trauern kann man auf vielfältige Weise und es gibt viele Formen des Verlustes (z. B. wird auch auf den Wegzug eines Freundes oder den Tod eines Haustieres eingegangen).
Die Kapitel sind recht kurz, sodass man sie schnell durchlesen kann. Dennoch sind die Informationen ausreichend und laden durch kleine Impulse dazu ein, mit Kindern ins Gespräch zu kommen.
Als Erwachsener habe ich einige neue Dinge gelernt. Obwohl ich Vieles von den Inhalten bereits intuitiv bei meiner Tochter angewendet hatte, so hat mich das Buch darin bestärkt, dass es richtig war und gleichzeitig neue Ideen gegeben, das Thema weiter im Dialog zu besprechen.
Ein tolles Buch, um das Thema Sterben und Tod Kindern (in der Familie, Kita oder Schule) nahezubringen und es generell auch wieder gesellschaftsfähiger zu machen. Denn das Enttabuisieren des Todes hilft uns für ein besseres Leben!
Fazit:
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Ein wertvolles Buch, um mit Kindern Sterben und Tod zu besprechen und ihnen (und einem selbst) die Angst davor zu nehmen.