Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt! »Hast schon gehört, daß der Rendelhof versteigert werden soll?« Luise Berger sah ihre Schwiegertochter fragend an. Die saß in ihrem kleinen Büro über Abrechnungen, stutzte und sagte: »Komisch, gestern ist die Rendelhoferin doch noch da gewesen. Da hat sie nix von einer Versteigerung gesagt.« Da lachte Luise kurz auf. »Die wird auch nix sagen. Der ist's doch nur recht, wenn sie den Hof aufgeben.« »Bist du sicher?« Heidi sah auf die Uhr, fuhr den PC herunter, dann schaltete sie ihn aus und stand auf. »Ich muß nach Oberstdorf, soll ich etwas mitbringen?« Luise dachte kurz nach, dann schüttelte sie den Kopf. »Nein, ich muß morgen oder übermorgen selbst hinunter, da kann ich mir besorgen, was ich brauche.« »Nehmen wir einmal an, daß die Anni froh ist, wenn der Hof versteigert wird«, sagte Heidi, »wo wollen sie denn hin? Das meiste dessen, was die Versteigerung bringen wird, wird für die Schulden draufgehen. Und jetzt wohnen immerhin fünf Personen auf dem Hof.« Luise zuckte mit den Schultern. »Ich hab' keine Ahnung. Den Großvater wird ein Heim aufnehmen, die Anni und ihr Mann müssen sich irgendwo neu orientieren und der Maxl und die Maren werden sich eigene Familien schaffen.« »Das hört sich alles gut an«
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