Am Anfang steht ein Autounfall. Sie überlebt, aber die Schmerzen wollen einfach nicht vergehen. Bis ihr eine Freundin die Telefonnummer eines gewissen Pierre Mercier anvertraut. Der habe schon einer Menge Leute geholfen, lass dich von ihm anschauen, sagt die Freundin. Die Behandlung dauert keine Stunde, und Monsieur Mercier verabschiedet sich heiter, eine weitere Behandlung sei nicht nötig. Auf unbestimmte Weise scheint er mit ihr verbunden, wie eine Gestalt aus ihrer Vergangenheit. Beim Hinausgehen wirft sie einen beiläufigen Blick auf das Schild neben seiner Eingangstür, auf dem sich Mercier als Therapeut für Mikrokinesie ausweist, und plötzlich erinnert sie sich an ein Detail aus ihrer Kindheit: eine kleine Figur, mit der vergessene Geschichten, die sie erlebt oder gelesen hat, schmerzvoll zu ihr zurückkehren. - Birgit Vanderbekes Heldin sucht die Befreiung von ihrer Familie - und erkennt erst spät, dass Gewalt allgegenwärtig ist.
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»Geschickt verwebt Bachmann-Preisträgerin Vanderbeke die Zeitebenen, springt leichtfüßig wie ein Mädchen beim Gummihüpfen hin und her und erzählt Monströses über häusliche Gewalt in so federleichter, scheinbar kindlich naiver Sprache und mit lakonischem Witz, dass es umso mehr schmerzt.« Nürnberger Nachrichten 20171202