Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt! »Hast du schon gehört?« »Was hab' ich gehört?« »Daß der Bragner-Lenz den Ried-Hof abreißen lassen will«, antwortete Heidi. »Den Ried-Hof abreißen?« Luise schüttelte den Kopf. »Typisch Bragner-Lenz. Seine Ideen waren schon immer zum Fürchten.« Heidi lachte. »Vielleicht net grad zum Fürchten, aber oft war schon ein bißchen drollig, was er gedacht hat.« »Also, wenn ich dran denk', als er den Sennhof am Hahlberg hat kaufen wollen und noch vorher beantragt hat, dort ein Altenheim hineinzusetzen, dann frag ich mich schon, ob er noch ganz gescheit ist oder einfach dreist«, entgegnete Luise. Heidi nickte. »Das ist allerdings wahr. Da wollt er Zuschüsse jeder Art haben, hat nur net bedacht, daß der Sennhof am Hahlberg an einem abschüssigen Hang gelegen ist, daß kein älterer Mensch den Fuß hätt vor die Haustür setzen können. Als ihm das wer gesagt hat, hat er lediglich mit den Schultern gezuckt.« »Und jetzt will er den Ried-Hof abreißen lassen?« Luise schüttelte den Kopf. »Das ist wieder so ein Hirngespinst von ihm. Zuerst macht er immer alle narrisch, dann geht's aus wie das Hornberger Schießen, nämlich außer Spesen nichts gewesen.«
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