Als Lizzie Martin nach dem Tod ihres Vaters 1864 nach London kommt um dort bei einer ent-
fernten Verwandten eine Stelle als Gesellschafterin anzutreten, ahnt sie nicht, das sie schon bald in die Suche nach einem Mörder verwickelt wird. Schon ihre Ankunft scheint unter keinem guten Stern zu
stehen, denn ihre Kutsche kreuzt den Weg eines Leichenwagens, der eine tote Frau abtransportiert. Wie…mehrAls Lizzie Martin nach dem Tod ihres Vaters 1864 nach London kommt um dort bei einer ent-
fernten Verwandten eine Stelle als Gesellschafterin anzutreten, ahnt sie nicht, das sie schon bald in die Suche nach einem Mörder verwickelt wird. Schon ihre Ankunft scheint unter keinem guten Stern zu stehen, denn ihre Kutsche kreuzt den Weg eines Leichenwagens, der eine tote Frau abtransportiert. Wie sich später herausstellt, handelt es sich bei der Toten um Lizzies Vorgänge rin Madlein Hexham, die unter seltsamen Umständen verschwand und nun im Abrißviertel der ehemaligen Slums von Agar Town gefunden wurde. Lizzies Neugier ist geweckt und als sie in dem ermittelnden Inspektor einen Freund aus Kindertagen erkennt, stellt sie schon bald eigene Nach forschungen an.
Atemlose Spannung sucht man hier vergebens, aber die Figuren sind nett und vor allem glaub würdig gezeichnet und spiegeln gut die Doppelmoral der gehobenen Schichten wieder. Besonders gelungen ist in dieser Hinsicht Dr. Tibbett, ein wahrer Scheinheiliger, der alle mit seinen mora lischen Ansichten tracktiert und selbst ein rechter Wüstling ist oder Tante Parry, die nur an ihren Ruf denkt, anstatt auch nur mal einen Gedanken an die arme Madleine zu verschwenden.
Die beiden Hauptfiguren, Lizzie Martin und Benjamin Ross, sind recht nette Charaktere und die sich leicht anbahnende Liebesgeschichte zwischen beiden überlagert zum Glück nicht das Ge schehen, wie das leider oft der Fall ist. Wie es mit den Beiden weiter geht, darauf darf man in den folgenden Bänden gespannt sein!
Der Krimiplot ist sicher nicht sonderlich orginell, aber auf jeden Fall glaubhaft und wird am Ende zwar mit Hilfe von diversen Zufällen, aber immerhin logisch aufgelöst. Durch den lockeren, ein gänigen Schreibstil und die wechselnde Sichtweise der beiden Hauptprotagonisten. Läßt sich das Buch flott lesen und wenn es auch mit der Spannung ein wenig hapert, so will man doch immer wissen, wie es weiter geht.
Fazit: kein Überflieger an Spannung, aber die Figuren sind recht nett gezeichnet und der histo rische Hintergrund und die Doppelmoral der viktoriansichen Gesellschaft sind gelungen dargestellt.