Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Politisches System Deutschlands, Note: 2,3, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit Anfang der 1980er Jahre sieht sich die deutsche Wahlforschung mit einem Phänomen konfrontiert, dass bis dahin für die Bundesrepublik Deutschland eigentlich als vernachlässigbar galt. Dem Phänomen sinkender Wahlbeteiligung und der immer größer werdenden Gruppe der Nichtwähler. Seit bestehen der Bundesrepublik befand sich die Wahlbeteiligung auf einem konstant hohen Niveau das als vollkommen normal angesehen wurde und in der Wahlforschung keine besondere Erwähnung fand. Zwar hielt der Begriff von der "Partei der Nichtwähler" durch Eugen Würzburger schon 1907 Einzug in die Literatur, doch erst seit der Bundestagswahl 1980, bei der die Zahl der Nichtwähler um 2,1% dramatisch anstieg, ließ sich diese Entwicklung auch in der Forschung nicht weiter ignorieren. In den Mittelpunkt der verschiedenen Untersuchungen rückte vor allem die Frage, wer die Nichtwähler eigentlich sind. Welche Faktoren für die Stimmenthaltung liegen vor und damit gleichzeitig auch für die Tatsache, dass sie dadurch freiwillig ein wichtiges Instrument der politischen Partizipation aus der Hand geben. Auch die Bewertung der Nichtwahl führt in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit diesem Phänomen zu kontroversen Diskussionen. Bedeutet die steigende Zahl der Wahlverweigerer eine Normalisierung und die Anpassung an einen internationalen Trend und kann eine zu hohe Wahlbeteiligung sogar eine Gefahr für ein demokratisches System darstellen, oder sind die sinkende Wahlbeteiligung und deren Gründe, gar die Symptome für eine bereits bestehende Systemkrise und Ausdruck wachsender Partei- und Politikverdrossenheit und zunehmender Skepsis gegenüber traditionellen Formen der politischen Willensbildung. Mit der folgenden Arbeit soll nun versucht werden, sich der Frage nach der Identität der Nichtwähler zu nähern und einige der vielfältigen Gründe und Einflussfaktoren zu beschreiben, welche verantwortlich für die sinkende Wahlbeteiligung in der Bundesrepublik Deutschland sein können. Auch einige Argumente, die im Rahmen der Diskussion über die Bedeutung der steigenden Anzahl von Nichtwählern von den jeweiligen Parteien ins Feld geführt wurden, sollen vor dem Hintergrund dieses Aufsatzes vorgestellt werden.
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