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Try to imagine your life in a full-blown European social democracy, especially the German version. Free public goods, a bit of worker control, and whopping trade surpluses? Social democracy doesn't sound too bad. Were You Born on the Wrong Continent? reveals where you might have been happier-or at least had time off to be unhappy properly. It explains why Americans should pay attention to Germany, where ordinary people can work three hundred to four hundred hours a year less than we do and still have one of the most competitive economies in the world.

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Produktbeschreibung
Try to imagine your life in a full-blown European social democracy, especially the German version. Free public goods, a bit of worker control, and whopping trade surpluses? Social democracy doesn't sound too bad. Were You Born on the Wrong Continent? reveals where you might have been happier-or at least had time off to be unhappy properly. It explains why Americans should pay attention to Germany, where ordinary people can work three hundred to four hundred hours a year less than we do and still have one of the most competitive economies in the world.

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Autorenporträt
Thomas Geoghegan is a practicing attorney and the author of several books, including See You in Court, In America's Court, and the National Book Critics Circle Award finalist Which Side Are You On? (all available from The New Press). He has written for The Nation, the New York Times, and Harper's. He lives in Chicago.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.10.2010

Das gelobte Land

Tom Geoghegan fragt die Amerikaner: "Were You Born on the Wrong Continent?" In Deutschland funktioniere der Kapitalismus doch offenbar sehr viel besser. Sein Buch sorgt für Aufregung in amerikanischen Zeitungen

Deutschland ist dunkel. Frankreich mag sexy sein, Spanien gesellig, Skandinavien optimistisch - Deutschland aber ist, belastet durch seine unentrinnbare Vergangenheit und sein anhaltend ernsthaftes Betragen, ein durch und durch dunkles Land.

Das etwa kam Thomas Geoghegan während seines ersten Deutschlandbesuchs im Januar 1997 in den Sinn, als ihm die Kälte des Winters hohes Fieber bescherte und kein Gespräch über die Arbeitslosenquote ohne den Zusatz "schlimmer als in Weimar" auskam. Er dachte dasselbe, als er 2001 in ein verwahrlostes Berlin zurückkehrte, in dem alle Geschäfte permanent geschlossen zu sein schienen. Und er dachte immer noch so bei seinem letzten Berlin-Aufenthalt 2009, als ihm sogar das heitere Bild einer wieder verjüngten Stadt von monolithischer Sowjet-Architektur und von strengen Backsteinkirchtürmen verstellt wurde.

Warum hat sich Geoghegan trotz alledem entschieden, Deutschland zum Gegenstand seines neuen Buches "Were You Born on the Wrong Continent?" zu machen - eines Buches, das den Amerikanern zeigen soll, "wie das europäische Modell Ihnen dabei helfen kann, Ihr Leben zu verbessern"? Teils hat das zu tun mit seiner Herkunft: Als ein Anwalt für Arbeitsrecht ist Geoghegan Befürworter jedes Systems, in dem Gewerkschaften über Macht verfügen. In seinem eigenen Land sind lediglich sieben Prozent der privatwirtschaftlichen Angestellten gewerkschaftlich organisiert. Das deutsche Modell erscheint Geoghegan vergleichsweise als das bestmögliche. Dabei macht er deutlich, dass er kein "europäischer Sozialist" sein will; sein Hauptargument für den deutschen Weg lautet, dies sei eine zukunftsfähige Form des Kapitalismus. Tatsächlich seien die deutschen Gewerkschaften das Rückgrat des deutschen Kapitalismus, der dem amerikanischen Modell auch sonst einiges voraus habe: Das deutsche Bruttoinlandsprodukt sei zwar pro Kopf gesehen niedriger, dafür stehe die verarbeitende Industrie viel besser da, außerdem biete das hiesige System den Arbeitnehmern mehr Freizeit und ein dichteres soziales Netz. Amerikas Konservative weisen stets mit Vergnügen auf die sozialpolitischen Kämpfe in Europa hin; bewegt sich die Arbeitslosenquote in Deutschland nur leicht nach oben, wird das gleich als Signal dafür gewertet, dass der Sozialismus tot ist und der amerikanische Kapitalismus obsiegt hat. Die amerikanischen Liberalen dagegen rühmen die europäische Gesundheitsversorgung und die Steuerpolitik. Mit Eifer wirft sich Geoghegan zwischen diese Fronten, sein Buch liefert Munition für beide Seiten. Katha Pollitt (im liberalen Magazin "Nation") findet die Idee "enorm anregend", dass das Leben besser sei "over there". James Glassman (im konservativen "Wall Street Journal") lehnt das Buch ab als den "mäandernden Bewusstseinsstrom eines Nicht-Experten", und er fragt sich, warum Deutschland, wenn das System doch so viel besser sei, bei der jüngsten Gallup-Umfrage nach den glücklichsten Ländern der Erde nur auf Platz 33 liege, weit hinter den Vereinigten Staaten (Platz 14).

Die Argumente, die Geoghegans vorträgt, sind übrigens keineswegs neu. Aber er unterfüttert sie mit vielen Fakten. Die Anzahl an Arbeitsstunden, die ein Durchschnittsamerikaner leistet, ist deutlich höher (jährlich 1841 gegenüber 1473 bei den Deutschen), Armut ist häufiger (sie trifft Kinder und Ältere doppelt so oft wie in Deutschland), die Ferien sind deutlich kürzer (zwei Wochen in Amerika, vier oder mehr in Europa) und so weiter. All diese Zahlen und Daten sind aufschlussreich, aber sie füllen, für sich genommen, nur wenige Seiten. Der Rest von Geoghegans Erörterung besteht aus Gesprächen mit Gewerkschaftsvorsitzenden und Bankern, außerdem aus ein paar Beobachtungen von seinen kurzen Deutschlandreisen. Und weil ihm diese Beispiele nicht zu genügen scheinen, tut er sich selbst den Gefallen und erfindet die Amerikanerin Barbara und die Europäerin Isabel, deren hypothetische Lebensläufe er lang und breit miteinander vergleicht.

Zu Geoghegans Verteidigung ist zu sagen, dass er sicherlich sehr viel besser informiert ist, als er vorgibt. All seine naiven Fragen sind rhetorisch gemeint, all die mit großen Augen entdeckten Überraschungen nur ein Trick, der es dem Leser erlauben soll, gemeinsam mit dem Autor Deutschlands gut geölte Sozialmaschinerie zu entdecken.

In Wahrheit ist das Buch kein vergleichender Essay über sozialpolitische Systeme zweier Länder, sondern ein Blick in das Herz eines Amerikaners, der begeistert ist vom German way of life. Und ich, der ich zufällig heute Deutschland wieder verlasse, um nach Amerika heimzufliegen, gestehe, dass ich ebenso begeistert bin. Dieses Buch ist nicht perfekt. Aber es lässt mich zurück mit dem beunruhigenden Gefühl, dass ich zum falschen Kontinent zurückkehre.

AARON WIENER

Aus dem Englischen von Anne Waak

Thomas Geoghegan: "Were You Born on the Wrong Continent? How the European Model Can Help You Get a Life". The New Press, 336 Seiten, 17,13 $

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