Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Justus-Liebig-Universität Gießen (Germanistik), Veranstaltung: Ausgewählte Dramen Thomas Bernhards, Sprache: Deutsch, Abstract: Thomas Nicolaas Bernhard, geboren am 9.2.1931, ist das uneheliche Kind des Tischlergesellen Alois Zuckerstätter und der Hausangestellten Herta Bernhard, die ihrem Kind den Namen des ersten Manns ihrer Mutter vererbt. Als diese 1930 schwanger wird, geht sie aus Angst vor ihrem strengen Vater nach Holland um ihr Kind zur Welt zu bringen. Alois Zuckerstätter versucht vergeblich Herta Bernhard zu heiraten um seinen Sohn anzuerkennen. Thomas Bernhard kommt zunächst im „Kinderhuis“ in Hillersberg unter. Seinen leiblichen Vater lernt er niemals kennen. Die bekannte Anekdote, dass seine Mutter ihn ein Jahr lang bei einer fremden Frau auf einem Fischkutter zurückließ, ist nicht ganz richtig. Zwar sollte Thomas Bernhard adoptiert werden und verbrachte tatsächlich wenige Monate bei einer Familie auf einem Fischkutter, jedoch kann aus den Briefen Herta Bernhards an ihren Vater entnommen werden, dass sie sehr traurig darüber sei, ihren Sohn so wenig zu sehen. 1931 wird Bernhard doch zu seinen Großeltern gebracht und 1932 folgt dann auch seine Mutter Herta. Sein Großvater ist Johannes Freumbichler, ein weitestgehend erfolgloser Schriftsteller und wird zu Bernhards wichtigster Bezugsperson. Sogar der Selbstmord von Freumbichlers Bruder hinterlässt Spuren bei Bernhard.1 1935 veranlasst Freumbichler, der in der Familie eine strenge Hierarchie durchsetzt, einen Umzug nach Seekirchen am Wallersee auf einen Bauernhof. Durch den Freund Freumbichlers, Carl Zuckmayer, erhält Bernahrd erste Einblicke ins Künstlerleben. 1936 kommt ein neues Familienmitglied hinzu, Bernhards Stiefvater Emil Fabjan, mit dem Bernhard heftige Auseinandersetzungen hat. Ebenfalls 1936 wird Bernhard eingeschult und muss schon 1937 mit seiner Familie nach Traunstein umziehen, weil sein Ziehvater dort eine Anstellung bekommen hat. Im Laufe der Jahre bekommt Bernhard noch zwei Halbgeschwister dazu, was dazu führt, dass er sich nicht nur in der neuen Schule sondern auch in der Familie als Außenseiter fühlt. Gegen seinen Willen tritt Bernhard ins nationalsozialistische Jungvolk ein. Unterdessen wird auch sein Verhältnis zur Mutter immer problematischer. Ein mittlerweile durchgeführter Vaterschaftstest sichert zumindest eine finanzielle Unterstützung durch Bernhards Erzeuger. Doch für ihn bleibt dieser immer nur der „Spielverderber“. [...]