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Inhaltsangabe:Einleitung: Mit Blick auf die soziale Zusammensetzung des diplomatischen Korps des Deutschen Reiches ist vielfach von der Auswärtigen Politik als einer ¿Adelsdomäne¿ gesprochen worden. Und tatsächlich, einer der ersten Aspekte, die dem Betrachter ins Auge stechen, der nach Kontinuitätslinien zwischen den unterschiedlichen Formen deutscher Staatlichkeit in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sucht, ist das außerordentlich hohe Maß an sozialer Homogenität, das die höhere Mitarbeiterschaft des Auswärtigen Amtes in der Berliner Wilhelm-Straße in dieser Zeit kennzeichnete:…mehr

Produktbeschreibung
Inhaltsangabe:Einleitung: Mit Blick auf die soziale Zusammensetzung des diplomatischen Korps des Deutschen Reiches ist vielfach von der Auswärtigen Politik als einer ¿Adelsdomäne¿ gesprochen worden. Und tatsächlich, einer der ersten Aspekte, die dem Betrachter ins Auge stechen, der nach Kontinuitätslinien zwischen den unterschiedlichen Formen deutscher Staatlichkeit in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sucht, ist das außerordentlich hohe Maß an sozialer Homogenität, das die höhere Mitarbeiterschaft des Auswärtigen Amtes in der Berliner Wilhelm-Straße in dieser Zeit kennzeichnete: Ungeachtet aller politischen Umwälzungen, die das Reich in den ersten fünf Jahrzehnten des Säkulums durchmachte, die Wahrnehmung der außenpolitischen Geschäfte blieb immer das beinahe selbstverständliche Vorrecht der Herren ¿von¿ und ¿zu¿. Die Männer mit dem ¿blauen Blut¿ und den klangvollen Namen bildeten stets das unverzichtbare Rückgrat, das das außenpolitische Getriebe zusammenhielt - egal ob das Reich gerade als halbautokratische Monarchie (wie unter Wilhelm II.), als demokratische Republik (wie in den 1920er Jahren) oder als totalitär- anarchistischer Führerstaat existierte (wie in den 1930er und 1940er Jahren). Dank ihrer ¿gut verschanzten Positionen¿ im Apparat der Wilhelmstraße, waren die Adeligen für seinen reibungslosen Betrieb praktisch ¿unentbehrlich¿. Dementsprechend tauchen Namen, wie von Bülow, von Bismarck oder von Weizsäcker über alle Epochenzäsuren hinweg zu praktisch jeder Zeit in den Namensregistern des Auswärtigen Amtes auf. Ein prominenter Vertreter dieses außenpolitischen Establishments, der in allen drei Inkarnationen des Deutschen Reiches diplomatisch tätig war, war der ehemalige Marineoffizier und Legationssekretär Werner von Rheinbaben. Als außenpolitischer Sprecher seiner Partei - der von Gustav Stresemann geführten Deutschen Volkspartei (DVP) ¿ im Berliner Reichstag, als Vertreter seiner Fraktion im Auswärtigen Ausschuss des Parlaments, und als Mitglied der deutschen Delegationen beim Völkerbund in Genf zwischen 1926 und 1933, und bei der Genfer Abrüstungskonferenz der Jahre 1932 und 1933 avancierte von Rheinbaben in der Weimar er Zeit zu einem der maßgeblichen Außenpolitiker des Reiches. Das Anliegen der vorliegenden Arbeit ist es nun, sein außenpolitisches Wirken in den Jahren 1925/1926 bis 1933 genauer in den Blick zu nehmen. Das Augenmerk gilt dabei in erster Linie Rheinbabens außenpolitischem Streben auf theoretischer Ebene, [...]

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