Die Kontingente Bewertung (Zahlungsbereitschaftsanalyse) ist eine Methode, die zur ökonomischen Bewertung von Umweltgütern herangezogen wird. Aufgrund der hypothetischen Natur dieser Erhebungsmethode und der dadurch fehlenden Verknüpfung von Äußerungen mit tatsächlichen finanziellen Konsequenzen kann es aber zu Verzerrungen der Präferenzen und damit zu systematischen Messfehlern kommen. Uta Sauer untersucht in ihrer vorliegenden Studie die Divergenz von geäußertem und tatsächlichem Verhalten in der Zahlungsbereitschaftsanalyse anhand eines Verhaltensmodells, das Werte und Einstellungen der befragten Personen in die Analyse einbezieht. Die Untersuchung wurde anhand einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung bezüglich der Zahlungsbereitschaft für Gewässerrandstreifen innerhalb des so genannten „Northeimer Modells“ durchgeführt, einem im Landkreis Northeim entwickelten Agrarumweltprogramm, das ökologische Leistungen der Land¬wirtschaft nach marktwirtschaftlichen Prinzipien entlohnt. Eine Besonderheit der Studie ist, dass – im Gegensatz zu den meisten Studien in der Kontingenten Bewertung – die hypothetischen und realen Zahlungsbereitschaften innerhalb einer Stichprobe erhoben wurden, wodurch ein direkter Vergleich von geäußerten und aufgedeckten Präferenzen derselben Personen möglich ist.