Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 2,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Neuere Deutsche Literatur), Veranstaltung: Seminar Literarische Anonymität um 1800, Sprache: Deutsch, Abstract: Anhand der Figur Lotte wird das Frauenbild in "Die Leiden des jungen Werther" analysiert und kontextualisiert. Es soll geklärt werden, wie Lotte als Frau in Die Leiden des jungen Werthers vom Protagonisten dargestellt wird und was dies über Werthers Bild der Frau aussagt. Dabei soll zunächst auf das typische Frauenbild des 18. Jahrhunderts, die Rolle der Frau in Ideal und Realität eingegangen werden, um Lotte und Werthers Vorstellungen und Erwartungen zu kontextualisieren. Es soll ermittelt werden, wie Lotte von Werther gesehen und dargestellt wird, ob sie typisch oder atypisch für das Bild der Frau um 1800 ist. Da das Werk autobiographische Züge aufweist und die Binnenhandlung 1771/ 1772 spielt, kann angenommen werden, dass die Einordnung in den zeitlichen Kontext von besonderer Bedeutung ist. Anschließend soll Lotte in ihren weiblichen Facetten analysiert werden. Dabei spielt zunächst ihre Häuslichkeit und die eingenommene Mutterrolle gegenüber ihren Geschwistern eine Rolle. Danach soll ihre Lektüre und ihr Verhältnis zur Natur untersucht werden, worauf die Betrachtung ihrer Sexualität und Anziehungskraft auf Männer folgt. Die Frage nach der Autonomie Lottes, ob sie frei handelt und in wieweit sie als entscheidungsmündige Person gesehen wird, soll im Kontext ihrer vorangegangenen Facetten und im Kontext des 18. Jahrhunderts stehen. Nach der Analyse und Bewertung vorangegangener Dinge soll eine Analyse von Werthers Idealen führen.