Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 2,7, Universität Bayreuth, Sprache: Deutsch, Abstract: Auch zu Beginn des neuen Jahrtausends sind Mergers & Acquisitions in der Öffentlichkeit genau wie in der wissenschaftlichen Diskussion allgegenwärtig. Dabei ist die Thematik keineswegs neu: Bereits Ende des 19. Jahrhunderts traten Unternehmenszusammenschlüsse erstmals massenhaft in Erscheinung. Seit dem können bis heute fünf abgeschlossene, sich immer höher aufschaukelnde M&A-Wellen verzeichnet werden (vgl. Seidenschwarz 2006, 4). Nachdem die fünfte, alle bisher dagewesenen Rekorde in den Schatten stellende M&A-Welle im Jahr 2000 ihren Höhepunkt erreicht hatte (vgl. Wirtz 2003, 6), schien mit dem Ende des Booms der „New Economy“-Phase auch die Zeit der „Fusionitis“ vorerst vorbei zu sein. Der weltweite Markt für M&A hat sich von diesem Rückschlag allerdings überraschend schnell erholt, so dass Picot (vgl. 2005a, V) bereits von einer beginnenden sechsten M&A-Welle spricht. Tatsächlich wurden im abgelaufenen Jahr 2006 rund um den Globus Transaktionen in Höhe von 3,6 Billionen US$ abgewickelt – ein solches Volumen erreichten Übernahmen und Fusionen niemals zuvor (vgl. Maisch 2006, 1). Auch das Jahr 2007 scheint im Zeichen der Zusammenschlüsse zu stehen: Die geplante Übernahme der spanischen Endesa durch den E.on-Konzern, die den größten Energieversorger der Welt entstehen ließe, ist nur eine von vielen angekündigten Großfusionen. Angesichts dieser Entwicklung erstaunt es, dass Studien über den ökonomischen Erfolg der Zusammenschlüsse oftmals zu ernüchternden Ergebnissen kommen (vgl. Meckl/Sodeik/ Fischer 2006, 163-164). Dem Mitte der 1980er Jahre entwickelten Shareholder-Value-Gedanken zufolge sollten gerade börsennotierte Unternehmen, auf deren Betreiben viele der großen Transaktionen zurückzuführen sind, ihr unternehmerisches Handeln im Sinne der Eigentümer gestalten. Im Falle einer Aktiengesellschaft sollte das Management daher alles unternehmen, um den Aktienwert langfristig zu erhöhen. Dies kann nur gelingen, wenn die getätigten Zusammenschlüsse zur Schaffung von zusätzlichem Unternehmenswert führen. Betrachtet man die teilweise horrenden Übernahmepreise, die beispielsweise während des New Economy-Booms gezahlt wurden, kommen allerdings Zweifel am ökonomischen Sinn mancher M&A-Transaktion auf.