Westcoastin´, der Titel ist im Buch Programm. Wenn man selbst schon mehrfach Ziele an der Westküste besucht hat oder diese vielleicht wie der Autor auf voller Länge bereist hat, mit welchem Verkehrsmittel auch immer, wird sofort Interesse an diesem Buch finden. Auch wir haben viele Abschnitte dort
absolviert, aber deutlich bequemer mit dem Wohnmobil. Dabei sind wir auch mehrfach Fahrradfahrern…mehrWestcoastin´, der Titel ist im Buch Programm. Wenn man selbst schon mehrfach Ziele an der Westküste besucht hat oder diese vielleicht wie der Autor auf voller Länge bereist hat, mit welchem Verkehrsmittel auch immer, wird sofort Interesse an diesem Buch finden. Auch wir haben viele Abschnitte dort absolviert, aber deutlich bequemer mit dem Wohnmobil. Dabei sind wir auch mehrfach Fahrradfahrern begegnet und sind mit diesen ins Gespräch gekommen, über deren Erfahrungen und Erlebnisse und über deren Motivation. Es gehört schon etwas Mut dazu, mit dem Fahrrad diese Strecke zu absolvieren, wie uns auch der Autor an vielen Stellen des Buches nahebringt. Nicht umsonst heißt ein großer Abschnitt im nördlichen Kalifornien "Lost Coast", die "verlorene Küste". Dieser Abschnitt ist wohl für Radfahrer einer der "gemütlichsten", denn außer dem stetigen Wind und Nebel vom Pazifik gibt es hier kaum Autoverkehr. Radwege gibt es nicht, Fahrradfahrer wie Fußgänger sind im Straßenverkehr der USA nicht wirklich "vorgesehen" und die Rücksichtslosigkeit v.a. der Truck-Fahrer kennt keine Grenzen im Land der "begrenzten Unmöglichkeiten"! Fest steht aber, dass man vom Fahrrad aus sehr viel mehr hautnahen Kontakt zu der faszinierenden Pazifikküste durch die Bundesstaaten Washington, Oregon und Californien und deren (meist wenig zahlreichen) Bewohnern bekommt. Daran lässt uns der Autor unterhaltsam und informativ teilhaben. Er macht aber auch deutlich, welche Herausforderungen eine solche Abenteuerreise stellt. Die Pazifikküste der USA ist nichts zum "lockeren Genussradeln", allein schon weil Wind und Wetter fast allgegenwärtig neben schönen Seiten allerlei, oft unberechenbare, Widrigkeiten bereithalten. Dabei trifft man aber auch zweifelsfrei auf die Herzlichkeit und Kommunikationsfreudigkeit der Anwohner, auch wenn diesen Eigenschaften der USA-Bürger oft anderes nachgesagt wird. Und man kann eine unglaublich schöne, wilde und abwechslungsreiche Natur erleben. Steile Felsküsten, wilde Strände mit Unmengen von Treibholz gewaltiger Dimensionen, die Küsten-Redwoods mit den zum Himmel strebenden Küsten-Mammutbäumen, riesige Sanddünen, aber auch verträumte Orte. Von letzteren nicht nur diese wie der heutige Künstlerort Mendocino (welches der Autor leider nicht besucht hat), sondern auch beängstigende Junkie-Lokalitäten wie Eureka.
Der Autor lernte auf seiner Fahrt die Leiden des Radfahrens auch körperlich kennen, quälte sich in den späteren Abschnitten mit Schmerzen die Strecke entlang, ist aber dennoch um seine Erlebnisse nur zu beneiden.
Das Buch ist kein Reiseführer, enthält auch nicht wirklich viele wirkliche Reisetipps, aber berichtet unterhaltsam und kurzweilig von der Abenteuerreise. es ist lesenswert nicht nur für Radabenteurer, auch jeder Liebhaber der Natur der Westküste kommt auf seine Kosten.
Frank Zimmermann