Wenn Clint Eastwood eine Rolle a la John Wick übernommen hätte, wäre dies die perfekte Geschichte dazu
Nachdem mich der Autor Anton Serkalow bereits mit seiner bislang zehnbändigen Reihe "Nighthunter", die sich durch einen wilden, aber auch sehr ausgewogenen Mix aus Western, Mystery und Horror
auszeichnet, auf ganzer Linie überzeugen konnte, war ich nun schon sehr gespannt auf diesen reinen…mehrWenn Clint Eastwood eine Rolle a la John Wick übernommen hätte, wäre dies die perfekte Geschichte dazu
Nachdem mich der Autor Anton Serkalow bereits mit seiner bislang zehnbändigen Reihe "Nighthunter", die sich durch einen wilden, aber auch sehr ausgewogenen Mix aus Western, Mystery und Horror auszeichnet, auf ganzer Linie überzeugen konnte, war ich nun schon sehr gespannt auf diesen reinen Western aus seiner Feder. Und am Ende war ich wieder restlos begeistert.
Die Geschichte erinnert in Grundzügen an die des ersten Filmes der Reihe „John Wick“ mit Keanu Reeves in der Titelrolle. Dabei überträgt der Autor die Geschichte aber nicht einfach nur 1:1 ins Westerngenre, sondern gewinnt dem Stoff dabei auch noch zahlreiche neue Facetten ab und bestückt ihn zudem mit eigenen Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die durch die Bank gut gezeichnet und vielschichtig angelegt sind. So hatte ich beim Lesen auch nicht etwa Keanu Reeves als Blaine Williams vor meinem geistigen Auge, sondern eher den reifen Clint Eastwood in seinem Meisterwerk „Erbarmungslos“ aus dem Jahr 1992. Wäre das Buch also schlappe 30 Jahre eher erschienen, hätte es bei einer Verfilmung nur einen Kandidaten für die Hauptrolle gegeben.
Wie schon von ihm gewohnt, liefert der Autor erneut eine spannende und gut aufgebaute Geschichte ab, die neben zahlreichen gelungenen Spannungsmomenten auch mit ein paar überraschenden Wendungen aufwartet. Dabei herrscht hier allerdings weniger die weichgespülte Romantik der amerikanischen Westernklassiker aus den 50er und 60er Jahren vor, sondern eher der raue und bisweilen auch zynische Charme der Italowestern. Ein packender Schreibstil und ein hohes Erzähltempo sorgen zudem dafür, dass man beim Lesen kaum zum Luftholen kommt und dem wilden Treiben gebannt folgt. Es bleibt aber auch noch Raum für fein dosierten Humor, der den eher düsteren Grundtenor immer wieder ein wenig auflockert.
Was mich an den Büchern aus dem Blitz-Verlag durchweg begeistert, sind die Titelbilder, die auf Werke des genialen Zeichners Rudolf Sieber-Lonati zurückgehen, an denen der Verlag die Rechte hält. Auch hier passt das Motiv wieder perfekt zum Roman und verleiht ihm dadurch eine ganz besondere Note.
Ich kann jedem Liebhaber des Westerngenres (und jedem, der es werden möchte) dieses Buch nur wärmstens empfehlen, mich konnte der Autor auf jeden Fall ein weiteres Mal vorzüglich unterhalten.