Aus der anthropologischen Grundannahme, dass der Mensch immer 'ist' und gleichzeitig die Aufgabe hat, zu 'werden', ergibt sich in der Pädagogik das ebenfalls dialektische Verhältnis von 'Sein' und 'Sollen'. Die Frage danach, wie sie dieser damit implizierten Anforderung nachkommen kann, durchdringt viele Bereiche der Gesellschaft und wird in diesem Buch aufgegriffen. Auch innerhalb des Deutschen Judo-Bund e.V. gab es eine Zeit lang eine rege Diskussion über ein pädagogisches Leitbild, welche jedoch ohne fassbares Ergebnis wieder verebbte. Dennoch hört man immer wieder den Anspruch, Judo sei pädagogisch sinnvoll. Die sogenannten Judo-Werte sind ein weiteres Indiz hierfür. Dieses Buch versucht nicht, ein unumstößliches Bildungsideal zu konstruieren. Was es liefert, ist vielmehr eine pädagogische Grundauffassung, die zunächst dargestellt wird und dann einen Schwerpunkt auf das Leisten und die Leistung im Sport legt. Anschließend erfährt sie eine konkrete beispielhafte Auslegung am Judo, wodurch gleichzeitig dessen pädagogisches Potenzial analysiert wird.
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