Wie bringen Gesellschaften der Vormoderne, die keine generalisierten Konzepte von Diversität im modernen Sinne ausbilden, dennoch Vielfalt zur Geltung? Die Untersuchung verfolgt diese Frage anhand der Differenzlogiken deutschsprachiger Wettkampferzählungen des 9. bis 15. Jahrhunderts und ausgewählter Bezugstexte der lateinischen und französischen Literatur. Die gattungsübergreifenden Studien arbeiten heraus, welche formalen Spielräume der Pluralisierung in Streitdialogen und Narrativen vom Seelenkampf, in Heldenepen, höfischen Romanen, Märtyrerlegenden, artes-Dichtungen und Exempelerzählungen greifbar werden. Ausgelotet werden Erzählmuster von Agonalität, die ihre Kontingenzen selten als offene Diversität freistellen, sondern häufig in integrativen Formen einzubinden suchen. Auf dieser Grundlage skizziert die Arbeit allgemeine Gesichtspunkte zur Beschreibung kultureller Formen, die Vielfalt als interne Möglichkeitsspielräume für Unbestimmtheit eröffnen.
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