Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 2,3, Universität Bielefeld (Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie), Veranstaltung: Kants Moralphilosophie, Sprache: Deutsch, Abstract: Wir alle entscheiden uns jeden Tag zwischen mehreren Handlungen. Dabei fällt uns die eine oder andere Wahl besonders leicht und läuft völlig unbewusst ab, andere bedürfen eingehender Betrachtung und die „richtige“ Entscheidung scheint uns doch unmöglich aufzufinden. Letztere beschäftigen sich oftmals mit moralischen Problemen und begegnen uns in nur geringem Maße. Ein aktuelles, wenn auch nicht alltägliches Beispiel für ein solches Dilemma ist die Frage, ob man ein Passagierflugzeug abschießen darf, um dadurch einen Terroranschlag zu vereiteln. Eine Situation, die jedem von uns passieren kann, ist folgende: Stellen Sie sich vor, Sie seien seit Monaten mit einem Pärchen befreundet; sowohl mit der Frau Claudia als auch mit dem Mann Frank verstehen Sie sich ausgezeichnet. An einem Abend in der Disco geht Frank fremd und bittet Sie, es Claudia nicht zu erzählen. Diese wittert aber Verdacht und fragt Sie, ob sie etwas wüssten. Wie sollen Sie sich nun verhalten? Ist es überhaupt möglich, das Richtige zu tun, geschweige denn zu wissen, was das Richtige ist? Besonders zur Zeit der Aufklärung war das eine zentrale Fragestellung: Kann der Mensch aus eigenen Mitteln das logisch richtige erkennen? Wäre es nicht praktisch, wenn man eine Formel hätte, in die man seine Variablen (seine Situation) einsetzen könnte und die „richtige“ Entscheidung als Ergebnis herauskäme? Kant hat genau das versucht - die Erstellung einer „Handlungs - Findungs - Formel“ für moralische Fragestellungen. In dieser Arbeit soll diese Formel vorgestellt und deren Begründung untersucht werden.