Gibt es Unschuld in einer Welt voller Gewalt? Die Amerikanerin Charlotte Douglas hat zwei gescheiterte Ehen hinter sich, ihre Tochter ist mit einer Guerillatruppe in den Untergrund gegangen. Dennoch ist Charlottes Vertrauen in die gutbürgerliche Welt durch nichts zu erschüttern. In der vagen Hoffnung, wieder mit ihrer Tochter vereint zu werden, reist sie in eine scheiternde mittelamerikanische Republik. Zwischen Dinnerpartys, Wohltätigkeitsarbeit und gedankenlosen Affären übersieht sie geflissentlich, was sich vor ihren Augen abspielt und droht, sie mit in den Abgrund zu reißen: Eine Spirale der sinnlosen Gewalt. Ein bedeutender und zeitloser Roman über die schicksalhafte Verknüpfung von Politischem und Privatem.
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Die Amerikanerin Joan Didion kennt man hierzulande eher für ihre Essays, jetzt sind zwei ihrer Romane von Antje Ravic Strubel neu ins Deutsche übersetzt worden, weiß Rezensent Jens Uthoff. "Wie die Vögel unter dem Himmel" handelt von dem fiktiven mittelamerikanischen Land Boca Grande, vor allem von Charlotte, die ihre ins Linksradikale abdriftende Tochter Marin finden und beschützen will, so Uthoff. Um sich wirklich in die Charaktere einfühlen zu können, fehlen ihm aber tiefere Innenansichten und leider erfüllt sich auch die politische Anlage des Romans nicht, bedauert er. Dank ihrer polemischen Ader sind manche Szenen aber dennoch spannend und aufschlussreich, erfahren wir.
© Perlentaucher Medien GmbH
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