Sprache und Musik begegnen einander im singenden Körper. Besonders eng verwoben sind sie in Kunstlied und mélodie um 1900: Dies bildet den Ausgangspunkt für eine Systematik von beispielhaften Stimmgebungen zwischen Sprechen und Singen, die einen Bogen von der Theaterdeklamation bis hin zur Vokalise spannen. Bartolo Musil zeigt, wie Komposition und Interpretation, Gesangstechnik und Hermeneutik, Sprachgestaltung und musikalische Phrasierung dabei in einen Dialog eintreten, und erzählt das schillernde und prekäre Miteinander von Wort und Ton in gesungener Kunstmusik neu - als Liebesgeschichte zwischen Hingabe, Verschmelzung, lustvoller Differenz, Abstoßung und Selbstbehauptung.
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